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Barichgasse 40-42 
A-1030 Wien 
Tel.: +43-1-52152  
 
 
 
 
D155.027, 2021-0.586.257 
 
 
 
 
 
[Anmerkung Bearbeiter: Namen und Firmen, Rechtsformen und Produktbezeichnungen, Adressen 
(inkl. URLs, IP- und E-Mail-Adressen), Aktenzahlen (und dergleichen), etc., sowie deren Initialen und 
Abkürzungen können aus Pseudonymisierungsgründen abgekürzt und/oder verändert sein.] 
 
T E I L B E S C H E I D  
S P R U C H  
Die  Datenschutzbehörde  entscheidet  über  die  Datenschutzbeschwerde  von  Kai  Mustermann 
(Beschwerdeführer) vom 18. August 2020, vertreten durch NOYB - Europäisches Zentrum für digitale 
Rechte, Goldschlagstraße 172/4/3/2, 1140 Wien, ZVR: 1354838270, gegen 1) Selina Musterfrau GmbH 
(vormals: Jens Mustermann GmbH) (Erstbeschwerdegegnerin), vertreten durch XY und 2) Google LLC, 
1600  Amphitheatre  Parkway,  Mountain  View,  CA  94043,  USA  (Zweitbeschwerdegegner),  vertreten 
durch YZ, wegen einer Verletzung der allgemeinen Grundsätze der Datenübermittlung gemäß Art. 44 
DSGVO wie folgt: 
1.  Der  Bescheid der Datenschutzbehörde vom  2. Oktober 2020, Zl. D155.027,  2020-0.527.385, 
wird behoben. 
2.  Der Beschwerde gegen die Erstbeschwerdegegnerin wird stattgegeben und es wird festgestellt, 
dass 
a) 
die  Erstbeschwerdegegnerin  als  Verantwortliche  durch  Implementierung  des  Tools 
„Google Analytics“ auf ihrer Website unter www.xyz.at zumindest am 14. August 2020 
personenbezogene  Daten  des  Beschwerdeführers  (dies  sind  zumindest  einzigartige 
Nutzer-Identifikations-Nummern,  IP-Adresse  und  Browserparameter)  an  den 
Zweitbeschwerdegegner übermittelt hat, 
b) 
die  Standarddatenschutzklauseln,  die  die  Erstbeschwerdegegnerin  mit  dem 
Zweitbeschwerdegegner abgeschlossen hat, kein angemessenes Schutzniveau gemäß 
Art. 44 DSGVO bieten, da 
i) 
der 
Zweitbeschwerdegegner 
als 
Anbieter 
elektronischer 
Kommunikationsdienste  im  Sinne  von  50  U.S.  Code  §  1881(b)(4)  zu 

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qualifizieren  ist  und  als  solcher  der  Überwachung  durch  US-Geheimdienste 
gemäß 50 U.S. Code § 1881a („FISA 702”) unterliegt, und 
ii) 
die  Maßnahmen,  die  zusätzlich  zu  den  in  Spruchpunkt  2.  b)  genannten 
Standarddatenschutzklauseln getroffenen wurden, nicht effektiv sind, da diese 
die  Überwachungs-  und  Zugriffsmöglichkeiten  durch  US-Nachrichtendienste 
nicht beseitigen, 
c) 
im vorliegenden Fall kein anderes Instrument gemäß Kapitel V der DSGVO für die in 
Spruchpunkt  2.a)  angeführte  Datenübermittlung  herangezogen  werden  kann  und  die 
Erstbeschwerdegegnerin  deshalb  für  die  im  Rahmen  der  in  Spruchpunkt  2.a) 
angeführte  Datenübermittlung  kein  angemessenes  Schutzniveau  gemäß  Art. 44 
DSGVO gewährleistet hat. 
3.  Die Beschwerde gegen den Zweitbeschwerdegegner wegen einer Verletzung der allgemeinen 
Grundsätze der Datenübermittlung gemäß Art. 44 DSGVO wird abgewiesen. 
Rechtsgrundlagen: Art. 4 Z 1, Z 2, Z 7 und 8, Art. 5, Art. 44, Art. 46 Abs. 1 und Abs. 2 lit. c, Art. 51 
Abs. 1, Art. 57 Abs. 1 lit. d und lit. f, Art. 77 Abs. 1, Art. 80 Abs. 1 sowie Art. 93 Abs. 2 der Verordnung 
(EU)  2016/679  (Datenschutz-Grundverordnung,  DSGVO),  ABl.  Nr.  L  119  vom  4.5.2016  S. 1;  §§ 18 
Abs. 1 sowie 24 Abs. 1, Abs. 2 Z 5 und Abs. 5 des Datenschutzgesetzes (DSG), BGBl. I Nr. 165/1999 
idgF; § 68 Abs. 2 des Allgemeinen Verwaltungsverfahrensgesetzes 1991 (AVG), BGBl. 51/1991 idgF. 
 
 

- 3 – 
 
B E G R Ü N D U N G  
A. Vorbringen der Parteien und Verfahrensgang 
A.1.  Der  Beschwerdeführer  brachte  in  seiner  Eingabe  vom  18.  August  2020  zusammengefasst 
Folgendes vor:  
Er  habe  am  14.  August  2020,  um  10:45  Uhr,  die  Website  der  Erstbeschwerdegegnerin  unter 
www.xyz.at  besucht.  Während  des  Besuchs  sei  er  in  seinem  Google-Konto  eingeloggt  gewesen, 
welche  mit  der  E-Mail-Adresse  des  Beschwerdeführers,  xxxxxxxxxxxxxx@xxxxx.xxx,  verknüpft  sei. 
Die Erstbeschwerdegegnerin habe auf ihrer Website einen HTML-Code für Google-Dienste (inklusive 
Google  Analytics)  eingebettet.  Im  Verlauf  des  Besuchs  habe  die  Erstbeschwerdegegnerin 
personenbezogene  Daten,  nämlich  zumindest  die  IP-Adresse  und  die  Cookie-Daten  des 
Beschwerdeführers  verarbeitet.  Dabei  seien  einige  dieser  Daten  an  den  Zweitbeschwerdegegner 
übermittelt  worden.  Eine  solche  Datenübermittlung  erfordere  eine  Rechtsgrundlage  gemäß  den 
Art. 44 ff DSGVO. 
Nach  dem  Urteil  des  EuGH  vom  16.  Juli  2020,  Rs  C-11/18  („Schrems  II“),  könnten  sich  die 
Beschwerdegegner 
für 
eine 
Datenübermittlung 
in 
die 
USA 
nicht 
mehr 
auf 
eine 
Angemessenheitsentscheidung  („Privacy  Shield“)  nach  Art.  45  DSGVO  stützen.  Die 
Erstbeschwerdegegnerin  dürfe  die  Datenübermittlung  auch  nicht  auf  Standarddatenschutzklauseln 
stützen,  wenn  das  Bestimmungsdrittland  nach  Maßgabe  des  Unionsrechts  keinen  angemessenen 
Schutz  der  auf  der  Grundlage  von  Standarddatenschutzklauseln  übermittelten  personenbezogenen 
Daten 
gewährleiste. 
Der 
Zweitbeschwerdegegner 
sei 
als 
Anbieter 
elektronischer 
Kommunikationsdienste  im  Sinne  von  50  U.S.Code  §  1881(b)(4)  zu  qualifizieren  und  unterliege  als 
solcher der Überwachung durch US-Geheimdienste gemäß 50 U.S.Code § 1881a („FISA 702”). Der 
Zweitbeschwerdegegner  stelle  der  US-Regierung  gemäß  50  U.S.  Code  §  1881a  aktiv 
personenbezogene Daten zur Verfügung. 
Folglich  seien  die  Beschwerdegegner  nicht  in  der  Lage,  einen  angemessenen  Schutz  der 
personenbezogenen  Daten  des  Beschwerdeführers  zu  gewährleisten,  wenn  dessen  Daten  an  den 
Zweitbeschwerdegegner übermittelt werden. Die Übermittlung der Daten des Beschwerdeführers in die 
USA sei unrechtmäßig. Der Beschwerde waren mehrere Beilagen beigefügt. 
A.2.  Mit  Stellungnahme  vom  16.  Dezember  2020  brachte  die  Erstbeschwerdegegnerin 
zusammengefasst Folgendes vor: 
Die  Erstbeschwerdegegnerin  sei  nur  in  Österreich  ansässig.  Sie  sei  für  die  Entscheidung 
verantwortlich,  das  Tool  auf  der  Webseite  www.xyz.at  einzubetten.  Das  Tool  werde  eingesetzt,  um 
allgemeine statistische Auswertungen über das Verhalten der Website-Besucher zu ermöglichen. Das 
Tool  erlaube  allerdings  nicht,  den  Content  an  einen  konkreten  Websiteuser  anzupassen,  da  die 

- 4 – 
 
Auswertung anonym durchgeführt werde und kein Bezug zu einem bestimmten User ermöglicht werde. 
Auch  Nutzer-IP-Adressen  würden  vor  Speicherung  oder  Übermittlung  anonymisiert  werden  („IP-
Anonymisierung“). Der sogenannte User Agent String diene dazu, dem Server mitzuteilen, mit welcher 
Systemspezifikation der User auf den Server zugreife. Dabei würden ohne Personenbezug nur Gerät, 
Betriebssystem- und -version, Browser- und Browserversion und der Gerätetyp angezeigt werden. Im 
besten Fall sei eine Zuordnung zu einem bestimmten Gerät, niemals jedoch zu einer konkreten Person, 
die  das  Gerät  nutze,  möglich.  Die  Verarbeitung  der  anonymen  Statistiken  erfolge  überwiegend  in 
Rechenzentren in Europa, allerdings auch durch den Zweitbeschwerdegegner auf Servern außerhalb 
des EWR. 
Sofern  die  DSGVO  anwendbar  sei,  sei  die  Erstbeschwerdegegnerin  Verantwortliche  und  der 
Zweitbeschwerdegegner  sei  Auftragsverarbeiter.  Es  sei  eine  Auftragsverarbeitervereinbarung 
abgeschlossen worden. Da keine personenbezogenen Daten übermittelt werden würden, sei das Urteil 
des EuGH vom 16. Juli 2020 in der Rechtssache C311/18 nicht anwendbar. Um jedoch für eine etwaige 
Überlassung von personenbezogenen Daten an den Zweitbeschwerdegegner Vorkehrungen zu treffen 
– zB. den Fall, dass die IP-Anonymisierung aufgrund eines Data Breaches deaktiviert werde –, habe 
der  Erstbeschwerdegegner  mit  dem  Zweitbeschwerdegegner  eine  Auftragsverarbeitervereinbarung 
abgeschlossen,  als  auch  Standarddatenschutzklauseln  (SDK)  einbezogen.  Dies  sei  rein  aus 
Vorsichtsgründen  implementiert  worden.  Der  Zweitbeschwerdegegner  habe  weitere  technische  und 
organisatorische  Maßnahmen  gesetzt,  um  ein  hohes  Datenschutzniveau  für  die  über  die  Tools 
verarbeiteten Daten zu bieten. Der Stellungnahme waren mehrere Beilagen beigefügt. 
A.3.  Mit  Stellungnahme  vom  22.  Jänner  2021  brachte  der  Beschwerdeführer  zusammengefasst 
Folgendes vor: 
Bei einem Auftragsverarbeiter in einem Drittland sei ein Bruch der Anonymisierung nicht durchsetzbar 
oder feststellbar. Im Zweifel gelte 50 U.S.C § 1881a und nicht ein Werbetext auf der Google-Website. 
Die zuerst verarbeiteten personenbezogenen Daten würden erst nachträglich in einem zweiten Schritt 
anonymisiert  werden.  Diese  nach  Übertragung  möglicherweise  erfolgte  Anonymisierung  wirke  sich 
nicht  auf  die  vorherige  Verarbeitung  aus.  Die  Stellungnahme  enthält  an  dieser  Stelle  eine  nähere 
technische Beschreibung. 
Abgesehen davon berufe sich der Beschwerdeführer nicht nur auf die Verarbeitung seiner IP-Adresse, 
sondern  auch  anderer  personenbezogener  Daten,  etwa  Cookie-Daten.  Zum  Zeitpunkt  des Website-
Besuchs sei er in sein privates Google-Konto eingeloggt gewesen. Es seien „Google“-Cookies gesetzt 
worden. Um eine Verletzung der Art. 44 ff DSGVO zu verhindern, sei eine gänzliche Entfernung des 
Tools nötig und ein Wechsel zu einem anderen Tool ohne Datenübermittlung in die USA zu empfehlen. 
Sofern  die  Erstbeschwerdegegnerin  der  Überzeugung  sei,  dass  keine  personenbezogenen  Daten 
verarbeitet  würden,  sei  der  Abschluss  von  Auftragsverarbeitungsbedingungen  widersinnig.  Der 
Stellungnahme waren mehrere Beilagen beigefügt. 

- 5 – 
 
A.4. Mit Stellungnahme vom 9. April 2021 übermittelte der Zweitbeschwerdegegner seine Antworten 
zum Fragenkatalog der Datenschutzbehörde. 
A.5. Mit Stellungnahme vom 4. Mai 2021 brachte die Erstbeschwerdegegnerin zur Stellungnahme des 
Zweitbeschwerdegegners vom 9. April 2021 zusammengefasst Folgendes vor: 
Die Erstbeschwerdegegnerin verwende lediglich die kostenlose Version von Google Analytics. Dabei 
sei  sowohl  den  Nutzungsbedingungen  als  auch  den  SDK  zugestimmt  worden.  Dabei  sei  weder  die 
Google  Analytics  4  Version  implementiert,  noch  die  Datenfreigabe-Einstellung  aktiviert  worden.  Der 
Code sei mit der Anonymisierungsfunktion eingebettet worden. Der Zweitbeschwerdegegner werde nur 
als  Auftragsverarbeiter  eingesetzt.  Die  Weisungen  erteile  die  Erstbeschwerdegegnerin  über  die 
Einstellungen  der  Google-Analytics-Benutzeroberfläche  und  über  das  globale  Website  Tag.  Google 
Signals  werde  nicht  eingesetzt.  Die  Erstbeschwerdegegnerin  verfüge  über  kein  eigenes 
Authentifizierungssystem und benutze auch keine Benutzer-ID-Funktion. Aktuell stütze man sich nicht 
auf die Ausnahmeregelung des Art. 49 Abs. 1 DSGVO. 
A.6.  Mit  Stellungnahme  vom  5.  Mai  2021  brachte  der  Beschwerdeführer  zur  Stellungnahme  des 
Zweitbeschwerdegegners vom 9. April 2021 zusammengefasst Folgendes vor: 
Die Beschwerde richte sich gegen den Erst- und Zweitbeschwerdegegner. Google Ireland Limited sei 
nicht Partei des Verfahrens. Die Datenschutzbehörde sei für den Zweitbeschwerdegegner unmittelbar 
zuständig,  dieser  habe  gegen  Art.  44  ff  DSGVO  verstoßen.  Der  Zweitbeschwerdegegner  sei  als 
Auftragsverarbeiter  Normadressat  von  Kapitel  V  DSGVO.  Der  Zweitbeschwerdegegner  stelle  außer 
Streit, dass alle durch Google Analytics erhobenen Daten in den USA gehostet werden würden.  
Zumindest einige der anlässlich des Websitebesuchs am 14. August 2020 gesetzten Cookies würden 
eindeutige Nutzer-Identifikations-Nummern enthalten. In der Transaktion zwischen dem Browser des 
Beschwerdeführers und https://tracking.XYZ123.at, die zum angeführten Datum gestartet worden sei, 
seien die Nutzer-Identifikations-Nummern „_gads“, _“ga“ und „_gid“ gesetzt worden. Diese Nummern 
seien  in  Folge  an  https://www.google-analytics.com/  übermittelt  worden.  Es  handle  sich  bei  den 
Nummern um „Online-Kennungen“, die der Identifizierbarkeit natürlicher Personen dienten und einem 
Nutzer  konkret  zugeordnet  werden  würden.  Im  Hinblick  auf  die  IP-Adresse  sei  festzuhalten,  dass 
Kapitel  V  DSGVO  keine  Ausnahmen  für  „nachträglich  anonymisierte  Daten“  vorsehe.  Es  sei  davon 
auszugehen,  dass  die  IP-Adresse  des  Beschwerdeführers  nicht  einmal  in  allen  Transaktionen 
anonymisiert worden sei. Der Antrag auf Verhängung einer Geldbuße werde zurückgezogen, dies sei 
nunmehr eine Anregung. 
A.7.  Mit  Stellungnahme  vom  10.  Juni  2021  brachte  der  Zweitbeschwerdegegner  zusammengefasst 
Folgendes vor: 

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Die Aktivlegitimation des Beschwerdeführers sei nicht festgestellt, da nicht nachgewiesen worden sei, 
dass es sich bei den übermittelten Daten um personenbezogene Daten des Beschwerdeführers handle. 
Es handle sich bei den fraglichen Cookies um First Party Cookies, die unter der Domain  www.xyz.at 
gesetzt  worden  seien.  Es  handle  sich  daher  um  Cookies  des  Erst-  und  nicht  des 
Zweitbeschwerdegegners. Demnach handle es sich nicht um einzigartige Google-Analytics-Cookie-IDs 
pro Nutzer, die auf mehreren Websites verwendet würden, die Google Analytics nutzten. Ein Nutzer 
habe  unterschiedliche  cid-Numern  für  verschiedene  Websites.  Es  sei  nicht  festgestellt,  dass  die 
gegenständlichen  Nummern  den  Beschwerdeführer  identifizierbar  machen  würden.  Das  Vorbringen 
enthält an dieser Stelle weitere technische Ausführungen zu den eingesetzten Cookies. Im Hinblick auf 
die IP-Adresse sei zu prüfen, ob die IP-Adresse des mit dem Internet verbundenen Geräts tatsächlich 
dem  Beschwerdeführer  zuzuordnen  sei  und  ob  der  Verantwortliche  oder  „eine  andere  Person“  die 
rechtlichen Mittel habe, um Anschlussinhaberinformationen von dem betreffenden Anbieter zu erhalten. 
Als  Auftragsverarbeiter  stelle  der  Zweitbeschwerdegegner  dem  Website-Betreiber  zahlreiche 
Konfigurationsmöglichkeiten  von  Google  Analytics  zur  Verfügung.  Auf  Grundlage  der  erhaltenen 
Informationen  sei  festzuhalten,  dass  die  Erstbeschwerdegegnerin  Google  Analytics  so  konfiguriert 
habe, wie angegeben. Durch einen möglichen Konfigurationsfehler habe die Erstbeschwerdegegnerin 
die IP-Anonymisierungsfunktion nicht in allen Fällen aktiviert. Unter normalen Betriebsbedingungen und 
soweit Nutzer mit Sitz in der EU betroffen seien, befinde sich ein Webserver im EWR, weshalb die IP-
Anonymisierung  grundsätzlich  innerhalb  des  EWR  erfolge.  Im  vorliegenden  Fall  seien  normale 
Betriebsbedingungen vorgelegen.  
Am  14.  August  2020  habe  das  Konto  xxxxxxxxxxxxxx@xxxxx.xxx  die  Web-&-App  Aktivitäten 
Einstellung  aktiviert.  Allerdings  habe  sich  das  Konto  nicht  entschieden,  Aktivitäten  von  Websites 
einzuschließen, die Google Dienste nutzten. Da die Erstbeschwerdegegnerin nach eigenen Angaben 
auch Google-Signals nicht aktiviert habe, sei der Zweitbeschwerdegegner demnach nicht in der Lage, 
festzustellen, dass der Nutzer des Kontos xxxxxxxxxxxxxx@xxxxx.xxx diese Website besucht habe.  
Im Hinblick auf den internationalen Datenverkehr sei festzuhalten, dass – selbst unter der Annahme, 
dass es sich um personenbezogene Daten des Beschwerdeführers handle – diese ihrer Art nach im 
Hinblick  auf  Quantität  und  Qualität  begrenzt  seien.  Soweit  die  übermittelten  Daten  überhaupt  als 
personenbezogene Daten zu qualifizieren seien, würde es sich auch um pseudonyme Daten handeln. 
Es seien Standardvertragsklauseln mit der Erstbeschwerdegegnerin abgeschlossen worden, zusätzlich 
seien  ergänzende  Maßnahmen  implementiert  worden.  Der  Zweitbeschwerdegegner  lege  keine 
Nutzerdaten  gemäß  EO  12333  offen.  FISA  §  702  sei  im  vorliegenden  Fall  angesichts  der 
Verschlüsselung und der Anonymisierung von IP-Adressen irrelevant. Die Art. 44 ff DSGVO könnten 
nicht  Gegenstand  eines  Beschwerdeverfahrens  nach  Art.  77  Abs.  1  DSGVO  sein,  weshalb  die 
Beschwerde  dahingehend  zurückzuweisen  sei.  Die  Art.  44  ff  DSGVO  seien  im  Hinblick  auf  den 
Zweitbeschwerdegegner als Datenimporteur auch nicht anwendbar.  

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A.8.  Mit  Stellungnahmen  vom  18.  und  24.  Juni  2021  brachte  die  Erstbeschwerdegegnerin 
zusammengefasst Folgendes vor: 
Im Rahmen eines Asset-Deals sei mit Wirkung Musterdatum Musterjahr  die Website www.xyz.at auf 
die  XYZ123  GmbH  in  XY  übertragen  worden.  Im  Anschluss  sei  die  Erstbeschwerdegegnerin  von 
xyz123.at  GmbH  in  Neue  Muster  GmbH  umbenannt  worden.  Darüber  hinaus  habe  die 
Erstbeschwerdegegnerin  den  Zweitbeschwerdegegner  angewiesen,  alle  über  die  Google-Analytics-
Properties gesammelten Daten sofort zu löschen. Der Konfigurationsfehler im Zusammenhang mit der 
IP-Anonymisierungsfunktion 
sei 
behoben 
worden. 
In 
der 
Zwischenzeit 
habe 
der 
Zweitbeschwerdegegner  die  endgültige  Löschung  aller  Daten  bestätigt,  als  Nachweis  werde  eine 
Beilage vorgelegt. Es werde angeregt, das Verfahren gemäß § 24 Abs. 6 DSG einzustellen. 
A.9.  Mit  Stellungnahmen  vom  9.  Juli  2021  brachte  der  Zweitbeschwerdegegner  zusammengefasst 
Folgendes vor: 
Eine  Angemessenheitsbeurteilung  sei  nach  Ansicht  des  Europäischen  Datenschutzausschusses 
(EDSA) nicht auf die Prüfung der Rechtsvorschriften des Drittlandes beschränkt, sondern müsse auch 
alle  spezifischen  Umstände  der  gegenständlichen  Übermittlung  berücksichtigen.  Dies  sei  für  den 
gegenständlichen Fall relevant. Die Pseudonymisierung sei hier – in Einklang mit den EDSA-Leitlinien 
– eine wirksame ergänzende Maßnahme. Es sei nicht zu erwarten, dass US-Behörden über zusätzliche 
Informationen verfügten, die es ihnen ermöglichten, die hinter den First Party Cookie-Werten „gid“ und 
„cid“  oder  hinter  einer  IP-Adresse  stehenden  betroffenen  Personen  zu  identifizieren.  Der 
Beschwerdeführer habe auch nicht die Feststellung beantragt, dass seine Rechte in der Vergangenheit 
verletzt worden seien. 
A.10.  Mit  Stellungnahmen  vom  9.  Juli  2021  brachte  der  Beschwerdeführer  zusammengefasst 
Folgendes vor: 
Es sei eine Verarbeitung von personenbezogenen Daten gegeben, dies sei u.a. durch die vorgelegten 
Beilagen belegt. Wenn es letztlich für die Identifikation eines Website-Besuchers nur Voraussetzung 
sei, ob dieser gewisse Willenserklärungen in seinem Konto abgebe (wie etwa die Aktivierung von „Ad 
personalisation“),  würden  für  den  Zweitbeschwerdegegner  alle  Möglichkeiten  der  Identifizierbarkeit 
vorliegen.  Andernfalls  könne  der  Zweitbeschwerdegegner  den  in  den  Kontoeinstellungen 
ausgedrückten Wünschen eines Nutzers nach „Personalisierung“ der erhaltenen Werbeinformationen 
nicht entsprechen. 
Der  UUID  (Universally  Unique  Identifier)  im  _gid-Cookie  mit  dem  UNIX-Zeitstempel  XY  sei  am 
Mittwoch, 12 August 2020 um 11:11 und 18 Sekunden MEZ gesetzt worden, jene im cid-Cookie mit 
dem UNIX-Zeitstempel YZ am Freitag, 14. August 2020 um 10:45 und 34 Sekunden MEZ. Daraus folge, 
dass diese Cookies schon vor dem beschwerdegegenständlichen Besuch verwendet worden seien und 

- 8 – 
 
auch  ein  längerfristiges  Tracking  stattgefunden  habe.  Der  Beschwerdeführer  habe  seines  Wissens 
diese Cookies auch nicht unmittelbar gelöscht und die Webseite www.xyz.at  auch wiederholt besucht.  
Der  Zweitbeschwerdegegner  verkenne  das  weite  Verständnis  der  DSGVO  bei  der  Beurteilung  des 
Vorliegens  personenbezogener  Daten.  Die  konkret  genutzte  IP-Adresse  sei  auch  für  den 
Beschwerdeführer nicht mehr feststellbar. Dies sei aber irrelevant, da über die  UUID in den Cookies 
ohnehin  ein  klarer  Personenbezug  bestehe.  Speziell  die  Kombination  von  Cookie-Daten  und  IP-
Adresse erlaube Tracking und die Auswertung von geografischer Lokalisation, Internet-Anschluss und 
Kontext  des  Besuchers,  die  mit  den  bereits  beschriebenen  Cookie-Daten  verknüpfbar  seien.  Hierzu 
würden aber auch Daten wie der genutzte Browser, die Bildschirmauflösung oder das Betriebssystem 
(„Device Fingerprinting“) kommen. 
Im  Rahmen  der  Beschwerde  relevanter  sei,  dass  US-Behörden  gerade  für  Geheimdienste  leicht 
feststellbare  Daten,  wie  etwa  die  IP-Adresse,  als  Ausgangspunkt  für  die  Überwachung  von 
Einzelpersonen nutzen würden.  Es sei das Standardvorgehen von Geheimdiensten, sich von einem 
Datum zu anderen „weiterzuhangeln“. Wenn der Computer des Beschwerdeführers etwa immer wieder 
über die IP-Adresse von NOYB im Internet auftauche, so könne dies genutzt werden, um die Arbeit des 
Vereins NOYB auszuspähen und um den Beschwerdeführer ins Visier zu nehmen. In einem weiteren 
Schritt  würden  dann  andere  Identifier  in  den  Daten  gesucht,  wie  etwa  die  genannten  UUIDs,  was 
wiederrum  eine  Identifikation  der  einzelnen  Person  für  eine  Überwachung  an  anderen  Orten 
ermögliche. Bei US-Geheimdiensten handle es sich in diesem Zusammenhang sohin um eine „andere 
Person“  im  Sinne  des  Erwägungsgrundes  26  DSGVO.  Der  Beschwerdeführer  arbeite  nicht  nur  für 
NOYB, sondern habe als Musterbeschwerdeführer auch eine relevante Rolle in diesen Anstrengungen. 
Damit sei nach US-Recht eine Überwachung des Beschwerdeführers nach 50 USC § 1881a (ebenso 
wie von allen anderen mit dieser Beschwerde betrauten Personen) jederzeit legal möglich. Selbst bei 
der  Anwendung  des  vermeintlichen  „risikobasierten  Ansatzes“  sei  der  gegenständliche  Fal   ein 
Paradebeispiel für ein hohes Risiko. 
Die  E-Mail-Adresse  xxxxxxxxxxxxxx@xxxxx.xxx  sei  dem  Beschwerdeführer  zuzuordnen,  der  bis  zu 
einer  Eheschließung  den  Nachnamen  „Mustername“  getragen  habe.  Das  alte  Google-Konto  werde 
jedoch noch immer benutzt. Es sei nicht erklärt, inwieweit die unstrittig vorliegenden Daten verknüpft, 
ausgewertet oder das Ergebnis einer Auswertung dem Nutzer nur nicht angezeigt werde.  
Darüber  hinaus  kenne  Kapitel  V  DSGVO  keinen  „risikobasierten  Ansatz“.  Dieser  finde  sich  nur  in 
bestimmten Artikeln der DSGVO, wie etwa in Art. 32 leg.cit. Die neuen Standardvertragsklauseln im 
Durchführungsbeschluss (EU) 2021/914 seien für den Sachverhalt mangels zeitlicher Gültigkeit nicht 
relevant. Eine „Übermittlung“ sei keine einseitige Handlung eines Datenexporteurs, jede „Übermittlung“ 
verlange  auch  einen  Empfang  der  Daten.  Demnach  sei  das  Kapitel  V  der  DSGVO  auch  für  den 
Zweitbeschwerdegegner  anwendbar,  es  handle  sich  um  ein  gemeinschaftliches  Handeln  von 
Datenexporteur und –importeur.  

- 9 – 
 
Selbst  falls  der  Zweitbeschwerdegegner  die  Art.  44  ff  DSGVO  nicht  verletzt  habe,  seien  die 
Bestimmungen  gemäß  Art.  28  Abs.  3  lit.  a  und  Art.  29  DSGVO  als  „Auffangregelung“  zu 
berücksichtigen.  Leiste  der  Zweitbeschwerdegegner  einer  entsprechenden  Weisung  eines  US-
Geheimdienstes  Folge,  so  treffe  er  damit  die  Entscheidung,  personenbezogene  Daten  über  den 
konkreten  Auftrag  der  Erstbeschwerdegegnerin  gemäß  Art.  28  und  Art.  29  DSGVO  und  den 
entsprechenden 
Vertragsdokumenten 
hinaus 
zu 
verarbeiten. 
Hierdurch 
werde 
der 
Zweitbeschwerdegegner gemäß Art. 28 Abs. 10 DSGVO selbst zum Verantwortlichen. Infolgedessen 
habe  der  Zweitbeschwerdegegner  insbesondere  auch  die  Bestimmungen  der  Art.  5  ff  DSGVO  zu 
befolgen. Eine heimliche Datenweitergabe an US-Geheimdienste gemäß dem Recht der USA sei ohne 
Zweifel nicht mit Art. 5 Abs. 1 lit. f DSGVO, Art. 5 Abs. 1 lit. a DSGVO und Art. 6 DSGVO vereinbar. 
A.9.  Mit  letzter  Stellungnahme  vom  12.  August  2021  brachte  der  Zweitbeschwerdegegner 
zusammengefasst Folgendes vor: 
Der  Beschwerdeführer  habe  seine  Aktivlegitimation  zur  Beschwerdeeinbringung  nicht  dargetan.  Er 
habe keine seitens des Zweitbeschwerdegegners aufgeworfenen Fragen zur Identifizierbarkeit seiner 
Person  anhand  der  IP-Adresse  beantwortet.  In  Bezug  auf  die  _gid-Nummer  und  cid-Nummer  sei 
festzuhalten, dass kein Verzeichnis vorhanden sei, um dadurch den Beschwerdeführer identifizierbar 
zu  machen.  Die  Tatsache,  dass  in  ErwGr  26  DSGVO  das  „Aussondern“  als  mögliches  Mittel  zur 
Identifizierung  erwähnt  sei,  ändere  jedoch  nicht  das  Verständnis  der  Worte  „identifizieren“  oder 
„Identifizierung“ oder „Identifizierbarkeit“.  
Die Identifizierbarkeit des Beschwerdeführers setze zumindest voraus, dass seine Identifizierung auf 
Grundlage der gegenständlichen Daten und mit Mitteln möglich sei, die nach allgemeinem Ermessen 
wahrscheinlich genutzt würden. Dies sei nicht festgestellt und könne nicht unterstellt werden und sei 
im  Gegenteil  sogar  unwahrscheinlich,  wenn  nicht  sogar  unmöglich.  Auch  die  Tatsache,  dass  der 
Zweitbeschwerdegegner  Auftragsverarbeitervereinbarungen  abgeschlossen  habe,  bedeute  weder, 
dass es sich bei den Daten, die Gegenstand dieses Verfahrens seien, um personenbezogene Daten 
handle, noch, dass es sich um die Daten des Beschwerdeführers handle. 
Der  Ansicht  des  Beschwerdeführers,  dass  die  Datenübermittlung  nicht  nach  einem  risikobasierten 
Ansatz zu bewerten sei („Al es-oder-Nichts“), sei nicht zu folgen. Dies stehe nicht im Einklang mit der 
DSGVO  und  sei  an  ErwGr  20  des  Durchführungsbeschlusses  (EU)  2021/914  der  Europäischen 
Kommission 
zu 
sehen. 
Ebenso 
sei 
dies 
an 
den 
unterschiedlichen 
Versionen 
der 
EDSA-Empfehlung 01/2020  erkennbar.  Selbst  wenn  ein  Zugriff  auf  die  oben  angeführten  Nummern 
durch US-Behörden „jederzeit legal“ möglich sei, sei zu überprüfen, wie wahrscheinlich dies sei. Der 
Beschwerdeführer  habe  keine  überzeugenden  Argumente  dafür  vorgebracht,  warum  oder  wie  die 
„Cookie-Daten“ im Zusammenhang mit seinem Besuch einer öffentlich zugänglichen, und von vielen 
genutzten  österreichischen  Website  wie  der  in  Rede  stehenden,  „Foreign  Intelligence  Information“ 
seien und damit zum Ziel der zweckbeschränkten Datenerfassung gemäß § 702 werden könnten. 

- 10 – 
 
B. Beschwerdegegenstand 
Ausgehend  vom  Vorbringen  des  Beschwerdeführers  ist  erkennbar,  dass  Beschwerdegegenstand 
jedenfalls die Frage ist,  

ob die Erstbeschwerdegegnerin durch Implementierung des Tools Google Analytics auf 
ihrer  Website  www.xyz.at  personenbezogene  Daten  des  Beschwerdeführers  an  den 
Zweitbeschwerdegegner übermittelt hat und,  

ob für diese Datenübermittlung ein angemessenes Schutzniveau gemäß Art. 44 DSGVO 
gewährleistet wurde.  
In  diesem  Zusammenhang  ist  auch  zu  klären,  ob  neben  der  Erstbeschwerdegegnerin  (als 
Datenexporteurin) auch der Zweitbeschwerdegegner (als Datenimporteur) zur Einhaltung von Art. 44 
DSGVO verpflichtet war. 
Über  den  Antrag,  gegen  die  Erstbeschwerdegegnerin  (als  Verantwortliche)  nunmehr  ein 
unverzügliches  Verbot  der  Datenübermittlungen  an  den  Zweitbeschwerdegegner  zu  verhängen,  ist 
nicht  abzusprechen,  da  –  wie  in  Folge  noch  erläutert  wird  –  die  Zuständigkeit  für  den  Betrieb  der 
Website 
www.xyz.at 
im 
Laufe 
des 
Beschwerdeverfahrens 
(allerdings 
erst 
nach 
der 
beschwerderelevanten  Datenübermittlung)  auf  die  XYZ123  GmbH  mit  Sitz  in  Musterstadt 
übergegangen ist. In Bezug auf die Verhängung eines solchen Verbots hätte die Datenschutzbehörde 
den Fall an die zuständige deutsche Aufsichtsbehörde heranzutragen. 
Ebenso nicht abzusprechen ist über den Antrag auf Verhängung einer Geldbuße, da dieser seitens des 
Beschwerdeführers mit Stellungnahme vom 5. Mai 2021 zurückgezogen wurde und dies nunmehr als 
Anregung zu verstehen ist. 
Schließlich ist festzuhalten, dass mit dem gegenständlichen Teilbescheid nicht über die behaupteten 
Verstöße des Zweitbeschwerdegegners gemäß Art. 5 ff iVm Art. 28 Abs. 3 lit. a und Art. 29 DSGVO 
abgesprochen wird. Diesbezüglich sind noch weitere Ermittlungsschritte notwendig und wird hierüber 
in einem weiteren Bescheid abgesprochen. 
C. Sachverhaltsfeststellungen 
C.1.  Die  Erstbeschwerdegegnerin  war  jedenfalls  am  14.  August  2020  die  Website-Betreiberin  von 
www.xyz.at. Bei der österreichischen Version von „XYZ“ handelt es sich um ein Informationsportal zum 
Thema  XY.  Die  Website  www.xyz.at  wird  nur  in  deutscher  Sprache  angeboten.  Die 
Erstbeschwerdegegnerin  betrieb  keine  anderen  Versionen  der  Website  www.xyz.at  in  der  EU.  Die 
Erstbeschwerdegegnerin  ist  darüber  hinaus  nur  in  Österreich  ansässig  und  besitzt  keine  weiteren 
Niederlassungen in anderen Ländern der EU. Für Deutschland gibt es eine deutsche Version von „XYZ“ 
unter www.XYZ.de, welche jedoch nicht seitens der Erstbeschwerdegegnerin betrieben wurde. 

- 11 – 
 
Beweiswürdigung  zu  C.1.:  Die  getroffenen  Feststellungen  beruhen  auf  der  Stellungnahme  des 
Erstbeschwerdegegners vom 16. Dezember 2020 (Frage 1 bis 3)  und wurden insofern nicht seitens 
des Beschwerdeführers bestritten. 
C.2.  Zum  1.  Februar  2021  wurde  die  Website  www.xyz.at  im  Rahmen  eines  Asset-Deals  auf  die 
XYZ123 GmbH mit Sitz in Musterstadt übertragen. Im Anschluss wurde die Erstbeschwerdegegnerin 
von xyz123.at GmbH auf Neue Mustermann GmbH umbenannt. Die Erstbeschwerdegegnerin hat die 
Website www.xyz.at bis August 2021 für die XYZ123 GmbH betreut. Die Erstbeschwerdegegnerin ist 
seit August 2021 nicht mehr Betreiberin von www.xyz.at und trifft auch nicht mehr die Entscheidung 
darüber, ob das Tool Google Analytics zum Einsatz kommt. 
Beweiswürdigung  zu  C.2.:  Die  getroffenen  Feststellungen  beruhen  auf  der  Stellungnahme  der 
Erstbeschwerdegegnerin vom 18. Juni 2021 und wurden insofern seitens des Beschwerdeführers nicht 
bestritten.  Darüber  hinaus  beruhen  die  Feststellungen  auf  einer  amtswegigen  Recherche  der 
Datenschutzbehörde im Firmenbuch zur Zl. FN xyz s. 
C.3.  Der  Zweitbeschwerdegegner  hat  das  Tool  Google  Analytics  entwickelt.  Bei  Google  Analytics 
handelt  es  sich  um  einen  Messdienst,  der  es  Kunden  des  Zweitbeschwerdegegners  ermöglicht, 
Trafficeigenschaften zu messen. Hierzu zählt auch die Messung des Traffics von Besuchern, die eine 
spezifische Website  besuchen.  Dadurch kann  das  Verhalten  von Website-Besuchern  nachvollzogen 
und gemessen werden, wie diese mit einer spezifischen Website interagieren. Konkret kann sich ein 
Website-Betreiber ein Google Analytics Konto anlegen und so mithilfe eines Dashboards Berichte zur 
Website  betrachten.  Ebenso  kann  mithilfe  von  Google  Analytics  die  Wirksamkeit  von 
Werbekampagnen,  die  Website-Besitzer  auf  Google-Anzeigendiensten  durchführen,  gemessen  und 
optimiert werden.  
Es  gibt  zwei  Versionen  von  Google  Analytics:  Eine  kostenlose  Version  sowie  eine  kostenpflichtige 
namens Google  Analytics  360.  Die kostenlose  Version  wurde  seitens  des  Zweitbeschwerdegegners 
jedenfalls  bis  Ende  April  2021  zur  Verfügung  gestellt.  Seit  Ende  April  2021  werden  beide  Google 
Analytics Versionen von Google Ireland Limited bereitgestellt.  
Beweiswürdigung  zu  C.3.:  Die  getroffenen  Feststellungen  beruhen  auf  der  Stellungnahme  des 
Zweitbeschwerdegegners  vom  9.  April  2021  (S.  3  sowie  Frage  1  und  2)  und  wurden  insofern  nicht 
seitens des Beschwerdeführers bestritten. 
C.4. Die Erstbeschwerdegegnerin – als Website-Betreiberin – hat jedenfalls zum Stichtag 14. August 
2020 die Entscheidung getroffen, die kostenlose Version des Tools Google Analytics für die Website 
www.xyz.at  einzusetzen.  Hierzu  hat  sie  einen  JavaScript  Code  („tag“),  der  seitens  des 
Zweitbeschwerdegegners  zur  Verfügung  gestellt  wird,  im  Quelltext  ihrer  Website  eingebaut.  Die 
Erstbeschwerdegegnerin hat das Tool eingesetzt, um allgemeine statistische Auswertungen über das 

- 12 – 
 
Verhalten  von  Website-Besuchern  zu  ermöglichen.  Das  Zusatztool  Google  Signals  wurde  nicht 
aktiviert. 
Diese  Auswertungen  werden  seitens  der  Erstbeschwerdegegnerin  jedenfalls  dazu  genutzt,  um  den 
Inhalt der Website www.xyz.at entsprechend dem allgemeinen Themeninteresse so darzustellen, dass 
die auf die meiste Nachfrage stoßenden Channels in den Vordergrund gestellt und die Darstellung je 
nach Aktualität eines konkreten Themas angepasst werden kann.  
Die  Erstbeschwerdegegnerin  hat  hierzu  ein  Google  Analytics  Konto  angelegt.  Die  Google  Analytics 
Konto-ID  mit  dem  Kontonamen  „XYZ“  lautet  ***.  Die  oben  angeführten  Auswertungen  kann  die 
Erstbeschwerdegegnerin vornehmen, indem sie sich in das „XYZ“ Google Analytics Konto einloggt und 
im Dashboard Berichte zum Traffic von www.xyz.at einsehen kann. Die Berichte gliedern sich in die 
Kategorien Echtzeit, Zielgruppe, Akquisition, Verhalten und Conversions. Die Erstbeschwerdegegnerin 
kann  benutzerdefinierte  Vorgaben  für  die  Berichterstellung  auswählen,  der  Zweitbeschwerdegegner 
nimmt  hierauf  keinen  Einfluss.  Der  Zweitbeschwerdegegner  nimmt  auch  keinen  Einfluss  darauf, 
inwiefern die Erstbeschwerdegegnerin die erstellten Berichte in weiterer Folge verwendet. 
Das Dashboard gestaltet sich auszugsweise wie folgt (Formatierung nicht 1:1 wiedergegeben): 
[Anmerkung Bearbeiter: Grafiken wurde entfernt] 
Beweiswürdigung  zu  C.4.:  Die  getroffenen  Feststellungen  beruhen  auf  der  Eingabe  der 
Erstbeschwerdegegnerin vom 16. Dezember 2020 und wurden seitens des Beschwerdeführers nicht 
bestritten.  Der  angeführten  Screenshots  wurden  aus  Beilage  ./1  und  ./10  aufgenommen,  die 
Darstellung der Berichterfassung ist in Beilage ./1 ausführlich dargelegt. 
C.5. Das Tool Google Analytics hat folgende Funktionsweise: Wenn Besucher die Website www.xyz.at 
ansehen,  verweist  der  im  Quelltext  der Website  eingefügte  JavaScript-Code  auf  eine  zuvor  auf  das 
Gerät  des  Benutzers  heruntergeladene  JavaScript-Datei,  die  dann  den  Tracking-Betrieb  für  Google 
Analytics ausführt. Die Tracking-Operation ruft Daten über die Seitenanfrage mit verschiedenen Mitteln 
ab und sendet diese Informationen über  eine Liste von Parametern an den Analytics-Server, die an 
eine einzelne Pixel-GIF-Bildanfrage angeschlossen ist. 
Die  Daten,  die  mithilfe  von  Google  Analytics  im  Auftrag  des  Websitebetreibers  erhoben  werden, 
stammen aus folgenden Quellen: 

die HTTP-Anfrage des Benutzers;  

Browser/Systeminformationen; 

(First-Party) Cookies. 
Eine  HTTP-Anfrage  für  jede  Website  enthält  Details  über  den  Browser  und  den  Computer,  der  die 
Anfrage stellt, wie etwa Hostname, Browsertyp, Referrer und Sprache. Darüber hinaus bietet die DOM-

- 13 – 
 
Schnittstelle der Browser (die Schnittstelle zwischen HTML und dynamischem JavaScript) Zugriff auf 
detailliertere  Browser-  und  Systeminformationen,  wie  Java-  und  Flash-Unterstützung  und 
Bildschirmauflösung. Google Analytics nutzt diese Informationen. Google Analytics setzt und liest auch 
First-Party-Cookies auf Browsern eines Benutzers, die die Messung der Benutzersitzung und anderer 
Informationen aus der Seitenanfrage ermöglichen. 
Wenn alle diese Informationen gesammelt werden, werden diese an die Analytics-Server in Form einer 
langen Liste von Parametern gesendet, die an eine einzelne GIF-Bildanfrage (die Bedeutung der GIF-
Anfrageparameter wird hier beschrieben) an die Domain google-analytics.com gesendet werden. Die 
in  der  GIF-Anfrage  enthaltenen  Daten  sind  jene,  die  an  die  Analytics-Server  gesendet  und  dann 
weiterverarbeitet werden und in den Berichten des Websitebetreibers enden. 
Auf  der  Informationsseite  des  Zweitbeschwerdegegners  zum  Tool  Google  Analytics  finden  sich 
auszugsweise  folgende  Informationen  (Formatierung  nicht  1:1  wiedergegeben,  abgefragt  am 
22. Dezember 2021): 


- 14 – 
 
 
Beweiswürdigung  zu  C.5.:  Die  getroffenen  Feststellungen  beruhen  auf  der  Stellungnahme  des 
Zweitbeschwerdegegners  vom  9.  April  2021  (Frage  2)  sowie  einer  amtswegigen  Recherche  der 
Datenschutzbehörde  unter  https://developers.google.com/analytics/devguides/collection/gajs/cookie-
usage 
sowie 
https://developers.google.com/analytics/devguides/collection/gtagjs/cookies-user-id  
(beide abgefragt am 22. Dezember 2021). 
C.6. 
Erst- 
und 
Zweitbeschwerdegegner 
haben 
einen 
Vertrag 
mit 
dem 
Titel 
„Auftragsverarbeiterbedingungen für Google Werbeprodukte“ abgeschlossen. Dieser Vertrag hatte in 
der  Version  vom  12.  August  2020  zumindest  am  14.  August  2020  Gültigkeit.  Der  Vertrag  regelt 
Auftragsverabeitungsbedingungen  für  „Google  Werbeprodukte“.  Er  gilt  für  die  Bereitstellung  von 
Auftragsverarbeiterdiensten und damit im Zusammenhang stehende technischen Supportleistungen für 
Kunden  des  Zweitbeschwerdegegners.  Der  genannte  Vertrag  in  der  Version  vom  12.  August  2020 
(Beilage ./7) wird den Sachverhaltsfeststellungen zugrunde gelegt. 
Darüber hinaus haben Erst- und Zweitbeschwerdegegner am 12. August 2020 einen zweiten Vertrag 


- 15 – 
 
mit  dem  Titel  „Google  Ads  Data  Processing  Terms:  Model  Contract  Clauses,  Standard  Contractual 
Clauses for Processors“ abgeschlossen. Dabei handelt es sich um Standardvertragsklauseln für den 
internationalen Datenverkehr. Auch der genannte zweite Vertrag in der Version vom 12. August 2020 
(Beilage ./11) wird den Sachverhaltsfeststellungen zugrunde gelegt.  
Hinsichtlich  der  in  Anhang  1  des  zweiten  Vertrags  angeführten  Datenkategorien  wird  auf  den  Link 
https://privacy.google.com/businesses/adsservices/  verwiesen.  Unter  dem  genannten  Link  wird 
auszugsweise  Folgendes  angezeigt  (rote  Hervorhebung  seitens  der  Datenschutzbehörde, 
Formatierung nicht 1:1 wiedergegeben, abgefragt am 22. Dezember 2021): 
 


- 16 – 
 
 
 
Zusätzlich  zum  Abschluss  von  Standardvertragsklauseln  hat  der  Zweitbeschwerdegegner  weitere 
vertragliche,  organisatorische  und  technische  Maßnahmen  implementiert.  Diese  Maßnahmen 
ergänzen die in den Standardvertragsklauseln enthaltenen Verpflichtungen. Die Maßnahmen werden 
in der Stellungnahme des Zweitbeschwerdegegners vom 9. April 2021, Frage 28 beschrieben. Diese 
Beschreibung wird den Sachverhaltsfeststellungen zugrunde gelegt. 
Der 
Zweitbeschwerdegegner 
veröffentlicht 
regelmäßig 
sogenannte 
Transparenzberichte 
(„Transparency Reports“) zu Datenanfragen von US-Behörden. Diese sind abrufbar unter: 
https://transparencyreport.google.com/user-data/us-national-security?hl=en 
Beweiswürdigung  zu  C.6.:  Die  getroffenen  Feststellungen  beruhen  auf  der  Stellungnahme  des 
Erstbeschwerdegegners vom  16. Dezember  2020,  Frage 15. Die angeführte Beilagen  ./7 sowie ./11 
sind  im  Akt  enthalten  und  allen  Beteiligten  bekannt.  Darüber  hinaus  beruhen  die  getroffenen 
Feststellungen 
auf 
einer 
amtswegigen 
Recherche 
der 
Datenschutzbehörde 
unter 
https://privacy.google.com/businesses/adsservices/  (abgefragt  am  22.  Dezember  2021).  Die 
getroffenen Feststellungen im Hinblick auf die „zusätzlich implementierten Maßnahmen“ ergeben sich 
aus der Stellungnahme des Zweitbeschwerdegegners vom 9. April 2021 (Frage 28). Die Stellungnahme 
des Zweitbeschwerdegegners vom 9. April 2021 ist im Akt enthalten und ist allen Beteiligten bekannt. 
Die Feststellung im Hinblick auf die Transparenzberichte ergibt sich aus einer amtswegigen Recherche 
der 
Datenschutzbehörde 
unter 
https://transparencyreport.google.com/user-data/us-national-
security?hl=en (abgefragt am 22. Dezember 2021). 

- 17 – 
 
C.7. Im Zuge der Verwendung des Tools Google Analytics wird die Möglichkeit angeboten, eine „IP-
Anonymisierungsfunktion“ zu verwenden. Diese Funktion wurde jedenfalls am 14. August 2020 nicht 
korrekt auf www.xyz.at implementiert. 
Beweiswürdigung  zu  C.7.:  Die  getroffenen  Feststellungen  beruhen  auf  der  Stellungnahme  der 
Erstbeschwerdegegnerin  vom  18.  Juni  2021.  Darin  räumt  diese  ein,  dass  die  genannte  „IP-
Anonymisierungsfunktion“ aufgrund eines Codefehlers nicht ordnungsgemäß implementiert wurde. 
C.8.  Der  Beschwerdeführer  besuchte  zumindest  am  14.  August  2020,  um  10:45  Uhr,  die  Website 
www.xyz.at. Während des Besuchs war er in seinem Google-Konto eingeloggt, welches mit der E-Mail-
Adresse xxxxxxxxxxxxxx@xxxxx.xxx verknüpft ist. Die E-Mail-Adresse gehört dem Beschwerdeführer. 
Der Beschwerdeführer hatte in der Vergangenheit den Nachnamen „Mustername“.  
Bei  einem  Google-Konto  handelt  es  sich  um  ein  Benutzerkonto,  welches  zur  Authentifizierung  bei 
verschiedenen  Google-Onlinediensten  des  Zweitbeschwerdegegners  dient.  So  ist  ein  Google-Konto 
etwa Voraussetzung für die Nutzung von Diensten wie “Gmail“ oder „Google Drive“ (ein Filehosting-
Dienst). 
Beweiswürdigung  zu  C.8.:  Die  getroffenen  Feststellungen  beruhen  auf  der  Eingabe  des 
Beschwerdeführers  vom  18.  August  2020  (S.  3)  und  wurden  seitens  der  Beschwerdegegner  nicht 
bestritten. Die getroffenen Feststellungen im Hinblick auf die grundsätzlichen Funktionen eines Google-
Kontos 
beruhen 
auf 
einer 
amtswegigen 
Recherche 
der 
Datenschutzbehörde 
unter 
https://support.google.com/accounts/answer/27441?hl=de  sowie  https://policies.google.com/privacy 
(beide abgefragt am 22. Dezember 2021). 
C.9. In der Transaktion zwischen dem Browser des Beschwerdeführers und https://tracking.XYZ123.at/ 
wurden  am  14.  August  2020,  um  ***  MEZ  einzigartige  Nutzer-Identifikations-Nummern  zumindest  in 
den Cookies „_ga“ und _“gid“ gesetzt. In Folge wurden diese Kennnummern am 14. August 2020, um 
*** MEZ an https://www.google-analytics.com/ und somit an den Zweitbeschwerdegegner übermittelt. 
Konkret wurden folgende Nutzer-Identifikations-Nummern, die sich im Browser des Beschwerdeführers 
befinden,  an  den  Zweitbeschwerdegegner  übermittelt  (gleiche  Werte,  die  jeweils  in  verschiedenen 
Transaktionen aufgetreten sind, wurden jeweils farblich mit orange und grün gekennzeichnet): 
[Anmerkung Bearbeiter: Grafik wurde entfernt] 
Diese Kennnummern enthalten jeweils am Ende einen UNIX-Zeitstempel, aus dem sich ergibt, wann 
das  jeweilige  Cookie  gesetzt  wurde.  Die  Kennnummer  im  _gid-Cookie  mit  dem  UNIX-Zeitstempel 
„1234***“ wurde am Mittwoch, 14. August 2020, um *** MEZ gesetzt, jene im cid-Cookie mit dem UNIX-
Zeitstempel „4321***“ am Freitag, 12 August 2020, um *** MEZ. 

- 18 – 
 
Mithilfe  dieser  Kennnummern  ist  es  für  die  Beschwerdegegner  möglich,  Website-Besucher  zu 
unterscheiden  und  auch  die  Information  zu  erhalten,  ob  es  sich  um  einen  neuen  oder  um  einen 
wiederkehrenden Website-Besucher von www.xyz.at handelt. 
Darüber  hinaus  wurden  jedenfalls  auch  folgende  Informationen  (Parameter)  über  den  Browser  des 
Beschwerdeführers im Zuge von Anfragen (Requests) an https://www.google-analytics.com/collect an 
den 
Zweitbeschwerdegegner 
übermittelt 
(Auszug 
aus 
der 
HAR-Datei, 
Request 
URL 
https://www.google-analytics.com/collect, Auszug der Anfrage mit Zeitstempel ****): 
[Anmerkung Sachbearbeiter: Informationen zu den Browserdaten wurden entfernt] 
Aus  diesen  Parametern  können  somit  Rückschlüsse  auf  den  verwendeten  Browser,  die 
Browsereinstellungen,  Sprachauswahl,  die  besuchte Website,  die  Farbtiefe,  die  Bildschirmauflösung 
und die AdSense-Linking-Nummer gezogen werden. 
Bei der Remote Adresse *** handelt es sich um jene des Zweitbeschwerdegegners. 
Die  IP-Adresse  des  Geräts  des  Beschwerdeführers  wird  im  Rahmen  dieser  Anfragen  an 
https://www.google-analytics.com/collect an den Zweitbeschwerdegegner übermittelt. 
Der  Inhalt  der  HAR-Datei  (Beilage  ./4),  welche  seitens  des  Beschwerdeführers  mit  Eingabe  vom 
18. August 2020 vorgelegt wurde, wird den Sachverhaltsfeststellungen zugrunde gelegt. 
Beweiswürdigung  zu  C.9.:  Die  getroffenen  Feststellungen  beruhen  auf  der  Eingabe  des 
Beschwerdeführers vom 18. August 2020 und der darin vorgelegten HAR-Datei, Beilage ./4. Bei einer 
HAR-Datei handelt es sich um ein Archivformat für HTTP-Transaktionen. Die HAR-Datei wurde seitens 
der  Datenschutzbehörde  überprüft.  Das  Vorbringen  des  Beschwerdeführers  stimmt  mit  den  darin 
enthaltenen  Archivdaten  überein.  Die  vorgelegte  HAR-Datei  (bzw.  deren  Inhalt)  ist  den  Beteiligten 
bekannt.  Darüber  hinaus  beruhen  die  getroffenen  Feststellungen  auf  der  Stellungnahme  des 
Beschwerdeführers vom 5. Mai 2021 (S. 8 ff) und den darin enthaltenen Screenshots. Wie bereits oben 
ausgeführt,  liegt  nach  Angaben  des  Zweitbeschwerdegegners  der  Zweck  der  Kennnummern  darin, 
Benutzer zu unterscheiden. Die festgestellten Zeitpunkte der Cookiesetzung errechnen sich aus den 
jeweiligen  UNIX-Zeitstempeln.  Die  Unixzeit  ist  eine  Zeitdefinition,  die  für  das  Betriebssystem  Unix 
entwickelt  und  als  POSIX-Standard  festgelegt wurde.  Die  Unixzeit  zählt  die  vergangenen  Sekunden 
seit Donnerstag, dem 1. Jänner 1970, 00:00 Uhr UTC. Die Feststellung im Hinblick auf die Remote-
Adresse  ergibt  sich  aus  einer  amtswegigen  Who-Is-Abfrage  der  Datenschutzbehörde  unter 
https://who.is/whois-ip/ip-address/*** (abgefragt am 22. Dezember 2021). 
C.10.  Soweit  das  Tool  Google  Analytics  auf  einer  Website  implementiert  ist,  hat  der 
Zweitbeschwerdegegner  die  technische  Möglichkeit,  die  Information  zu  bekommen,  dass  ein 
bestimmter Google-Account-Nutzer diese Website (auf der Google Analytics implementiert ist) besucht 

- 19 – 
 
hat, sofern dieser Google-Account-Nutzer während des Besuchs im Google Konto eingeloggt ist. 
Beweiswürdigung zu C.10.: In seiner Stellungnahme vom 9. April 2021 hat der Zweitbeschwerdegegner 
bei  Frage  9  zwar  vorgebracht,  dass  er  eine  derartige  Information  nur  bekommt,  wenn  gewisse 
Voraussetzungen  erfüllt  sind,  wie  etwa  die  Aktivierung  von  spezifischen  Einstellungen  im  Google-
Account. Nach Auffassung der Datenschutzbehörde vermag dieses Vorbringen nicht zu überzeugen. 
Wenn  nämlich  dem  Wunsch  eines  Google-Account-Nutzers  nach  „Personalisierung“  der  erhaltenen 
Werbeinformationen aufgrund einer Willenserklärung im Konto entsprochen werden kann, so besteht 
aus  rein  technischer  Sicht  die  Möglichkeit,  die  Information  über  die  besuchte  Website  des  Google-
Account-Nutzers zu erhalten. In diesem Zusammenhang ist ausdrücklich auf die datenschutzrechtliche 
Rechenschaftspflicht  hinzuweisen,  auf  welche  im  Rahmen  der  rechtlichen  Beurteilung  näher 
eingegangen  wird.  Für  die  Sachverhaltsfeststellung  bedeutet  diese  datenschutzrechtliche 
Rechenschaftspflicht,  dass  die  Beschwerdegegner  (bzw.  jedenfalls  die  Erstbeschwerdegegnerin  als 
Verantwortliche)  –  und  nicht  der  Beschwerdeführer  oder  die  Datenschutzbehörde  –  einen 
ausreichenden Beweis erbringen muss. Ein solch ausreichender Beweis – also, dass aus technischer 
Sicht keine Möglichkeit des Datenerhalts für den Zweitbeschwerdegegner besteht – wurde in diesem 
Zusammenhang nicht erbracht, zumal es gerade ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts von Google 
Analytics ist, auf möglichst vielen Websites implementiert zu werden, um Daten sammeln zu können. 
C.11.  Die  Erstbeschwerdegegnerin  hat  den  Zweitbeschwerdegegner  im  Laufe  des  Verfahrens 
angewiesen, alle über die Google Analytics Properties gesammelten Daten für die Website www.xyz.at 
zu löschen. Der Zweitbeschwerdegegner hat die Löschung bestätigt. 
Beweiswürdigung  zu  C.11.:  Die  getroffenen  Feststellungen  beruhen  auf  der  Stellungnahme  der 
Erstbeschwerdegegnerin vom 18. und 24. Juni 2021 sowie der vorgelegten Kopie der Korrespondenz 
zwischen Erst- und Zweitbeschwerdegegner. 
D. In rechtlicher Hinsicht folgt daraus: 
D.1. Allgemeines 
a) Zur Zuständigkeit der Datenschutzbehörde 
Der Europäische Datenschutzausschuss (in Folge: EDSA) hat sich bereits mit dem Verhältnis zwischen 
DSGVO  und  Richtlinie  2002/58/EG  („e-Datenschutz-RL“)  auseinandergesetzt  (vgl.  die 
Stellungnahme 5/2019  zum  Zusammenspiel  zwischen  der  e-Datenschutz-RL  und  der  DSGVO  vom 
12. März 2019). 
Auch 
die 
Datenschutzbehörde 
hat 
sich 
mit 
Bescheid 
vom 
30. 
November 
2018, 
Zl. DSB-D122.931/0003-DSB/2018,  mit  dem  Verhältnis  zwischen  DSGVO  und  der  nationalen 

- 20 – 
 
Umsetzungsbestimmung  (in  Österreich  nunmehr:  TKG  2021,  BGBl.  I  Nr.  190/2021  idgF) 
auseinandergesetzt. 
Dabei  wurde  grundsätzlich  festgehalten,  dass  die  e-Datenschutz-RL  (bzw.  die  jeweils  nationale 
Umsetzungsbestimmung) der DSGVO als lex specialis vorgeht. So normiert Art. 95 DSGVO, dass die 
Verordnung natürlichen oder  juristischen Personen in Bezug auf die Verarbeitung in Verbindung mit 
der  Bereitstellung  öffentlich  zugänglicher  elektronischer  Kommunikationsdienste  in  öffentlichen 
Kommunikationsnetzen in der Union keine zusätzlichen Pflichten auferlegt, soweit sie besonderen in 
der e-Datenschutz-RL festgelegten Pflichten unterliegen, die dasselbe Ziel verfolgen. 
In der e-Datenschutz-RL finden sich jedoch keine Pflichten im Sinne von Kapitel V der DSGVO für den 
Fall  der  Übermittlung  von  personenbezogenen  Daten  an  Drittländer  oder  an  internationale 
Organisationen.  
Festzuhalten ist an dieser Stelle erneut, dass die Zuständigkeit für den Betrieb der Website www.xyz.at 
erst  nach  der  beschwerderelevanten  Datenübermittlung  am  14.  August  2020  auf  eine  deutsche 
Gesellschaft übergegangen ist. 
Vor diesem Hintergrund ist auf eine solche Datenübermittlung die DSGVO anzuwenden und besteht 
somit eine Zuständigkeit der Datenschutzbehörde zur Behandlung der gegenständlichen Beschwerde 
nach Art. 77 Abs. 1 DSGVO. 
b) Zu Art. 44 DSGVO als subjektives Recht  
Ausgehend von der bisherigen Spruchpraxis der Datenschutzbehörde und der Gerichte ist festzuhalten, 
dass sowohl die Rechtmäßigkeit der Datenverarbeitung nach Art. 5 Abs. 1 lit. a iVm Art. 6 ff DSGVO 
als  auch  die  in  Kapitel  III  der  Verordnung  postulierten  datenschutzrechtlichen  Betroffenenrechte  als 
subjektives Recht im Rahmen einer Beschwerde nach Art. 77 Abs. 1 DSGVO geltend gemacht werden 
können. 
Die Übermittlung von personenbezogenen Daten in ein Drittland, welches im Sinne des Art. 44 DSGVO 
(behauptetermaßen)  kein  angemessenes  Schutzniveau  gewährleistet,  war  bislang  noch  nicht 
Beschwerdegegenstand im Rahmen eines Beschwerdeverfahrens vor der Datenschutzbehörde. 
In  diesem  Zusammenhang  ist  festzuhalten,  dass  Art.  77  Abs.  1  DSGVO  (und  im  Übrigen  auch  die 
nationale  Bestimmung  des  §  24  Abs.  1  DSG)  für  die  Inanspruchnahme  des  Beschwerderechts  nur 
voraussetzt, dass „[…] die Verarbeitung der sie betreffenden personenbezogenen Daten gegen diese 
Verordnung verstößt“.  
Auch der EuGH ist in seinem Urteil vom 16. Juli 2020 davon ausgegangen, dass die Feststellung, dass 
„[…]  das  Recht  und  die  Praxis  eines  Landes  kein  angemessenes  Schutzniveau  gewährleisten  […]“ 
sowie „[…] die Vereinbarkeit dieses (Angemessenheits-) Beschlusses mit dem Schutz der Privatsphäre 

- 21 – 
 
sowie der Freiheiten und Grundrechte von Personen […]“ im Rahmen einer Beschwerde nach Art. 77 
Abs.  1 DSGVO als subjektives Recht geltend gemacht werden kann (vgl. das Urteil des EuGH vom 
16. Juli 2020, C‑311/18 Rz 158).  
Zwar  ist  festzuhalten,  dass  die  Vorlagefrage  des  genannten  Verfahrens  nicht  den  „Umfang  des 
Beschwerderechts  von  Art.  77  Abs.  1  DSGVO“  zum  Gegenstand  hatte;  der  EuGH  hat  aber  den 
Umstand,  dass  auch  ein  Verstoß  gegen  Bestimmungen  von  Kapitel  V  DSGVO  im  Rahmen  einer 
Beschwerde nach Art. 77 Abs. 1 DSGVO geltend gemacht werden kann, offenkundig als notwendige 
Voraussetzung erachtet. Bei anderer Betrachtung hätte der EuGH wohl ausgesprochen, dass die Frage 
der Gültigkeit eines Angemessenheitsbeschlusses im Rahmen eines Beschwerdeverfahrens gar nicht 
geklärt werden kann. 
Soweit  der  Zweitbeschwerdegegner  darüber  hinaus  die  Geltendmachung  von  Art.  44  DSGVO  als 
subjektives Recht – unter Verweis auf den Wortlaut von ErwGr 141 leg.cit. – in Abrede stellt, ist dem 
zu entgegnen, dass der genannte ErwGr daran anknüpft, dass die „Rechte gemäß dieser Verordnung“ 
einer  Beschwerde  nach  Art.  77  Abs. 1  DSGVO  zugänglich  sind  (und  nicht  etwa:  „die  Rechte  nach 
Kapitel III dieser Verordnung“).  
Zwar wird in der DSGVO an gewissen Stellen der Begriff „Rechte einer betroffenen Person“ verwendet, 
dies  bedeutet  aber  im  Umkehrschluss  nicht,  dass  nicht  auch  andere  Normen,  in  denen  diese 
Formulierung nicht gewählt wird, als subjektives Recht geltend gemacht werden können. Die meisten 
Bestimmungen der DSGVO sind nämlich einerseits eine Verpflichtung des Verantwortlichen (und teils 
des  Auftragsverarbeiters),  können  aber  andererseits  auch  als  subjektives  Betroffenenrecht  geltend 
gemacht  werden.  So  ist  etwa  unstrittig,  dass  Art.  13  und  Art.  14  DSGVO  ein  subjektives 
Informationsrecht  begründen,  obwohl  das  Informationsrecht  nicht  in  Art.  12  Abs.  2  leg.  cit.  als  „ihre 
Rechte“ (also „Rechte des Betroffenen“) angeführt wird und Art. 13 und Art. 14 DSGVO dem Wortlaut 
nach als Informationspflicht des Verantwortlichen konzipiert sind. 
Entscheidend  ist,  ob  eine  betroffene  Person  durch  eine  behauptete  Rechtsverletzung  in  einer 
individuellen  Rechtsposition  beeinträchtigt  wird.  Die  behauptete  Rechtsverletzung  muss  sich  daher 
negativ auf die betroffene Person auswirken und sie beeinträchtigen. 
Abgesehen davon sind die ErwGr zwar ein wichtiges Instrument zur Auslegung der DSGVO, allerdings 
können  sie  nicht  dazu  verwendet  werden,  um  zu  einem  mit  dem  Verordnungstext  im  Widerspruch 
stehenden  Ergebnis  (hier  wie  oben  ausgeführt  der  Umstand,  dass  der  verwaltungsrechtliche 
Rechtsbehelf  allgemein an „die Verarbeitung“  anknüpft) zu gelangen (vgl. das Urteil des EuGH vom 
12. Mai 2005, C-444/03 Rz 25 und die dort angeführte weitere Judikatur). 
Schließlich  ist  auch  nach  innerstaatlicher  Judikatur  des  VwGH  im  Zweifel  davon  auszugehen,  dass 
Normen, die ein behördliches Vorgehen auch und gerade im Interesse des Betroffenen vorschreiben, 

- 22 – 
 
diesem  ein  subjektives,  also  im  Beschwerdeweg  durchsetzbares  Recht  einräumen  (vgl.  etwa 
VwSlg. 9151 A/1976, 10.129 A/1980, 13.411 A/1991, 13.985 A/1994). 
Vor dem Hintergrund des Wortlauts von Art. 77 Abs. 1 DSGVO sowie der angeführten Judikatur des 
EuGH und des VwGH ist als Zwischenergebnis festzuhalten, dass die in Kapitel V und insbesondere 
die in Art. 44 DSGVO normierte Verpflichtung für Verantwortliche und Auftragsverarbeiter, das durch 
die Verordnung gewährleistete Schutzniveau für natürliche Personen sicherzustellen, umgekehrt auch 
als  subjektives  Recht  vor  der  zuständigen  Aufsichtsbehörde  gemäß  Art.  77  Abs.  1  DSGVO  geltend 
gemacht werden kann.  
c) Zur Feststellungskompetenz der Datenschutzbehörde 
Nach  der  Judikatur  des  VwGH  und  des  BVwG  kommt  der  Datenschutzbehörde  eine 
Feststellungskompetenz  im  Hinblick  auf  Verletzungen  des  Rechts  auf  Geheimhaltung  in 
Beschwerdeverfahren  zu  (so  ausdrücklich  das  Erkenntnis  des  BVwG  vom  20.  Mai  2021, 
Zl. W214 222 6349-1/12E; implizit das Erkenntnis des VwGH vom 23. Februar 2021, Ra 2019/04/0054, 
worin 
sich 
dieser 
mit 
der 
Feststellung 
einer 
in 
der 
Vergangenheit 
liegenden 
Geheimhaltungspflichtverletzung  auseinandergesetzt  hat,  ohne  die  Unzuständigkeit  der  belangten 
Behörde aufzugreifen). 
Es bestehen keine sachlichen Gründe, die Feststellungskompetenz gemäß Art. 58 Abs. 6 DSGVO iVm 
§ 24 Abs. 2 Z 5 DSGVO und Abs. 5 DSG nicht auch für die Feststellung einer Verletzung von Art. 44 
DSGVO  heranzuziehen,  da  auch  im  gegenständlichen  Fall  u.a.  eine  in  der  Vergangenheit  liegende 
Rechtsverletzung  –  nämlich  eine  Datenübermittlung  in  die  USA  –  moniert  wird  und  das 
Beschwerderecht gemäß § 24 Abs. 1 DSG – ebenso wie Art. 77 Abs. 1 DSGVO – allgemein an einen 
Verstoß  gegen  die  DSGVO  anknüpft.  Wenn  der  Spruch  eines  Bescheids  in  einem 
Beschwerdeverfahren  nämlich  ausschließlich  Anweisungen  nach  Art.  58  Abs.  2  DSGVO  enthalten 
könnte, wäre im Ergebnis kein Raum für § 24 Abs. 2 Z 5 und 24 Abs. 5 DSG. 
Entgegen  der  Auffassung  der  Beschwerdegegner  kommt  §  24  Abs.  6  DSG  für  den  hier  relevanten 
Beschwerdegegenstand  nicht  in  Betracht,  da  eine  Datenübermittlung  in  der  Vergangenheit  moniert 
wird. Mit anderen Worten: Die behauptete Unrechtmäßigkeit (hier: Unvereinbarkeit mit Art. 44 DSGVO) 
einer bereits abgeschlossenen Datenübermittlung ist einem Verfahrensabschluss gemäß § 24 Abs. 6 
DSG nicht zugänglich. 
Vor  dem  Hintergrund  dieser  Ausführungen  ist  als  weiteres  Zwischenergebnis  festzuhalten,  dass  die 
Feststellungskompetenz  der  Datenschutzbehörde  im  gegenständlichen  Beschwerdeverfahren 
gegeben ist. 

- 23 – 
 
D.2. Spruchpunkt 1 
Wie  festgestellt,  setzte  die  Datenschutzbehörde  das  gegenständliche  Verfahren  mit  Bescheid  vom 
2. Oktober 2020, Zl. D155.027, 2020-0.527.385, bis zur Feststellung, welche Behörde für die inhaltliche 
Verfahrensführung  zuständig  ist  (federführende  Aufsichtsbehörde)  bzw.  bis  zur  Entscheidung  einer 
federführenden Aufsichtsbehörde oder des EDSA, aus. 
Ausgehend 
von 
den 
nunmehrigen 
Ermittlungsergebnissen 
ist 
festzuhalten, 
dass 
eine 
grenzüberschreitende Datenverarbeitung im Sinne der Art. 4 Z 23 iVm Art. 56 Abs. 1 DSGVO in Bezug 
auf den Beschwerdegegenstand – eine Datenübermittlung in die USA im August 2020 – nicht vorliegt 
und  der  „One-Stop-Shop“  -  Mechanismus  gemäß  Art.  60  DSGVO  daher  hierfür  keine  Anwendung 
findet: 
So ist der Erstbeschwerdegegner laut eigenen Angaben (vgl. Stellungnahme vom 16. Dezember 2020, 
Frage 2) weder in mehr als einem Mitgliedstaat niedergelassen (eine Datenverarbeitung im Sinne des 
Art. 4 Z 23 lit. a DSGVO im Rahmen der Tätigkeit von Niederlassungen in mehr als einem Mitgliedsstaat 
kann  daher  nicht  vorliegen),  noch  hat  die  Datenübermittlung  und  damit  die  Verarbeitung 
personenbezogener  Daten  des  Erstbeschwerdegegners  erhebliche  Auswirkungen  auf  betroffene 
Personen in mehr als einem Mitgliedstaat (Art. 4 Z 23 lit. b leg. cit.).  
Im  Hinblick  auf  die  Auswirkungen  der  gegenständlichen  Datenverarbeitung  ergibt  sich  aus  den 
Sachverhaltsfeststellungen,  dass  das  Zielpublikum  der  hier  relevanten  Website  www.xyz.at  nämlich 
(primär) in Österreich niedergelassene Personen sind, auch weil es mit der Website www.XYZ.de eine 
eigene Version für das deutsche Publikum gibt. Laut Angaben der Erstbeschwerdegegnerin (vgl. die 
Stellungnahme vom 16. Dezember 2020, Frage 2) war dieser (jedenfalls im August 2020) nur für die 
österreichische Version von www.xyz.at verantwortlich. 
Die  theoretische  Möglichkeit,  dass  deutschsprachige  Personen  aus  einem  anderen  Mitgliedstaat  als 
Österreich  auf  www.xyz.at  zugreifen  können,  vermag  den  Tatbestand  „Auswirkungen  auf  betroffene 
Personen in mehr als einem Mitgliedstaat“ gemäß Art. 4 Z 23 lit. b DSGVO nicht zu begründen. Bei 
einer davon abweichenden Betrachtung wäre jede Beschwerde gegen den Betreiber einer Website – 
unabhängig vom intendierten Zielpublikum der Website – gemäß den Regeln nach Art. 60 ff DSGVO 
zu behandeln. Dies würde zu einer zu weiten Interpretation von Art. 4 Z 23 lit. b DSGVO (und folglich 
zu  einem  zu  weiten  Anwendungsbereich  des  „One-Stop-Shop)  führen,  was  –  nach  Auffassung  der 
Datenschutzbehörde – vom Verordnungsgeber nicht gewollt sein kann. 
Folgerichtig  war  die  Beschwerde  in  Bezug  auf  den  hier  relevanten  Beschwerdegegenstand 
ausschließlich  von  der  österreichischen  Datenschutzbehörde  gemäß  Art.  55  Abs.  1  DSGVO  zu 
behandeln. 

- 24 – 
 
Da  von  Amts  wegen  Bescheide,  aus  denen  niemandem  ein  Recht  erwachsen  ist,  sowohl  von  der 
Behörde, die den Bescheid erlassen hat, als auch in Ausübung des Aufsichtsrechtes von der sachlich 
in Betracht kommenden Oberbehörde aufgehoben oder abgeändert werden können, und infolge einer 
Verfahrensaussetzung einer Partei des Verfahrens kein Recht auf Nichtentscheidung entsteht, war der 
oben angeführte Bescheid vom 2. Oktober 2020 einer Behebung gemäß § 68 Abs. 2 AVG zugänglich. 
D.2. Spruchpunkt 2. a) 
a) Allgemeines zum Begriff „personenbezogene Daten“ 
Der  sachliche  Anwendungsbereich  des  Art.  2  Abs.  1  DSGVO  –  und  somit  der  Erfolg  dieser 
Beschwerde – setzt grundlegend voraus, dass „personenbezogene Daten“ verarbeitet werden. 
Gemäß der Legaldefinition des Art. 4 Z 1 DSGVO sind „personenbezogene Daten alle Informationen, 
die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person (im Folgenden „betroffene Person“) 
beziehen;  als  identifizierbar  wird  eine  natürliche  Person  angesehen,  die  direkt  oder  indirekt, 
insbesondere  mittels  Zuordnung  zu  einer  Kennung  wie  einem  Namen,  zu  einer  Kennnummer,  zu 
Standortdaten,  zu  einer  Online-Kennung  oder  zu  einem  oder  mehreren  besonderen  Merkmalen 
identifiziert  werden  kann,  die  Ausdruck  der  physischen,  physiologischen,  genetischen,  psychischen, 
wirtschaftlichen, kulturellen oder sozialen Identität dieser natürlichen Person sind, identifiziert werden 
kann“. 
Wie sich aus den Sachverhaltsfeststellungen ergibt (vgl. Punkt C.9.), hat die Erstbeschwerdegegnerin 
– als Betreiberin der Website – das Tool Google Analytics auf ihrer Website implementiert. Als Folge 
dieser  Implementierung  –  also  ausgelöst  durch  den  beim  Websitebesuch  ausgeführten  JavaScript 
Code  –  wurden  zumindest  folgende  Informationen  vom  Browser  des  Beschwerdeführers,  der  die 
Website www.xyz.at besucht hat, an die Server des Zweitbeschwerdegegners übermittelt: 

einzigartige Online-Kennungen („unique identifier“), die sowohl den Browser bzw. das Gerät des 
Beschwerdeführers als auch den Erstbeschwerdegegner (durch die Google Analytics Account 
ID des Erstbeschwerdegegners als Websitebetreiber) identifizieren; 

die Adresse und den HTML-Titel der Website sowie die Unterseiten, die der Beschwerdeführer 
besucht hat; 

Informationen  zum  Browser,  Betriebssystem,  Bildschirmauflösung,  Sprachauswahl  sowie 
Datum und Uhrzeit des Website-Besuchs; 

die IP-Adresse des Geräts, welches der Beschwerdeführer verwendet hat. 
Zu überprüfen ist, ob diese Informationen unter die Definition von Art. 4 Z 1 DSGVO fallen, es sich also 
um personenbezogene Daten des Beschwerdeführers handelt. 
b) Kennnummern als „personenbezogene Daten“ 

- 25 – 
 
Im  Hinblick  auf  die  Online-Kennungen  ist  erneut  in  Erinnerung  zu  rufen,  dass  die  gegenständlichen 
Cookies “_ga” bzw. „cid“ (Client ID) und “_gid” (User ID) einzigartige Google Analytics Kennnummern 
enthalten  und  auf  dem  Endgerät  bzw.  im  Browser  des  Beschwerdeführers  abgelegt  wurden.  Wie 
festgestellt,  ist  es  gewissen  Stellen  –  hier  etwa  den  Beschwerdegegnern  –  möglich,  mithilfe  dieser 
Kennnummern Website-Besucher zu unterscheiden und auch die Information zu erhalten, ob es sich 
um  einen  neuen  oder  um  einen  wiederkehrenden  Website-Besucher  von  www.xyz.at  handelt.  Mit 
anderen Worten: Erst der Einsatz solcher Kennnummern ermöglicht eine Unterscheidung von Website-
Besuchern, die vor dieser Zuordnung nicht möglich war. 
Nach Auffassung der Datenschutzbehörde liegt ein Eingriff in das Grundrecht auf Datenschutz gemäß 
Art. 8 EU-GRC sowie § 1 DSG bereits dann vor, wenn gewisse Stellen Maßnahmen setzen – hier die 
Zuordnung solcher Kennnummern – um Website-Besucher derart zu individualisieren. 
Ein  Maßstab  an  die  „Identifizierbarkeit“  dahingehend,  dass  es  sofort  möglich  sein  muss,  solche 
Kennnummern auch mit einem bestimmten „Gesicht“ einer natürlichen Person – also insbesondere mit 
dem Namen des Beschwerdeführers – in Verbindung zu bringen, ist nicht geboten (vgl. hierzu bereits 
die  Stellungnahme  4/2007,  WP  136,  01248/07/DE  der  ehemaligen  Art.  29-Datenschutzgruppe  zum 
Begriff  „personenbezogene  Daten“  S.  16  f;  vgl.  die  Orientierungshilfe  der  Aufsichtsbehörden  für 
Anbieter von Telemedien aus März 2019, S. 15). 
Für eine solche Auslegung spricht ErwGr 26 DSGVO, wonach bei der Frage, ob eine natürliche Person 
identifizierbar  ist,  „[…]  al e  Mittel  berücksichtigt  werden,  die  von  dem  Verantwortlichen  oder  einer 
anderen Person nach allgemeinem Ermessen wahrscheinlich genutzt werden, um die natürliche Person 
direkt oder indirekt zu identifizieren, wie beispielsweise das Aussondern“ (englische Sprachfassung der 
Verordnung: „singling out“). Unter dem Begriff „Aussondern“ ist das „Heraussuchen aus einer Menge“ 
zu  verstehen  (vgl.  https://www.duden.de/rechtschreibung/aussondern,  abgefragt  am  22.  Dezember 
2021),  was  den  oben  angeführten  Überlegungen  zur  Individualisierung  von  Website-Besuchern 
entspricht. 
In  der  Literatur  wird  ebenso  ausdrücklich  vertreten,  dass  bereits  ein  „digitaler  Fußabdruck“,  der  es 
erlaubt,  Geräte  –  und  in  weiterer  Folge  den  konkreten  Nutzer  –  eindeutig  zu  individualisieren,  ein 
personenbezogenes Datum darstellt (vgl. Karg in Simitis/Hornung/Spiecker, DSGVO Kommentar Art. 4 
Z  1  Rz  52  mwN).  Diese  Überlegung  kann  aufgrund  der  Einzigartigkeit  der  Kennnummern  auf  den 
gegenständlichen  Fall  übertragen  werden,  zumal  –  worauf  sogleich  näher  einzugehen  ist  –  diese 
Kennnummern auch mit weiteren Elementen kombiniert werden können. 
Soweit die Beschwerdegegner ins Treffen führen, dass keine „Mittel“ verwendet würden, um die hier 
gegenständlichen Kennnummern mit der Person des Beschwerdeführers in Verbindung zu bringen, ist 
ihnen neuerlich entgegenzuhalten, dass die Implementierung von Google Analytics auf www.xyz.at eine 
Aussonderung  iSd  ErwGr  26  DSGVO  zur  Folge  hat.  Mit  anderen Worten:  Wer  ein  Tool  verwendet, 

- 26 – 
 
welches eine solche Aussonderung gerade erst ermöglicht, kann sich nicht auf den Standpunkt stellen, 
nach „allgemeinem Ermessen“ keine Mittel zu verwenden, um natürliche Personen identifizierbar zu 
machen. 
Als  Zwischenergebnis  ist  daher  festzuhalten,  dass  die  hier  gegenständlichen  Google  Analytics 
Kennnummern personenbezogene Daten (in Form einer Online-Kennung) gemäß Art. 4 Z 1 DSGVO 
sein können. 
c) Kombination mit weiteren Elementen 
Noch  deutlicher  erkennbar  wird  die  Erfüllung  des  Tatbestands  von  Art.  4  Z  1  DSGVO,  wenn  man 
berücksichtigt, dass die Kennnummern mit weiteren Elementen kombiniert werden können: 
Durch eine Kombination all dieser Elemente – also einzigartige Kennnummern und die weiteren, oben 
angeführten Informationen wie Browserdaten oder IP-Adresse – ist es nämlich umso wahrscheinlicher, 
dass  der  Beschwerdeführer  identifiziert  werden  kann  (vgl.  erneut  ErwGr  30  DSGVO).  Der  „digitale 
Fußabdruck“ des Beschwerdeführers wird durch eine solche Kombination noch einzigartiger. 
Dabei  kann  das  Vorbringen  der  Beschwerdegegner  rund  um  die  „Anonymisierungsfunktion  der  IP-
Adresse“ dahingestellt bleiben, da die Beschwerdegegner eingeräumt haben, dass diese Funktion (zum 
beschwerdegegenständlichen  Zeitpunkt)  nicht  korrekt  implementiert  wurde  (vgl.  etwa  die 
Stellungnahme der Erstbeschwerdegegnerin vom 18. Juni 2021).  
Ebenso  kann  die  Frage,  ob  eine  IP-Adresse  isoliert  betrachtet  ein  personenbezogenes  Datum  ist, 
dahingestellt  bleiben,  da  diese  –  wie  erwähnt  –  mit  weiteren  Elementen  (insbesondere  der  Google 
Analytics Kennnummer) kombiniert werden kann. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass die 
IP-Adresse nach Judikatur des EuGH ein personenbezogenes Datum darstellen kann (vgl. die Urteile 
des EuGH vom 17. Juni 2021, C‑597/19, Rz 102, sowie vom 19. Oktober 2016, C‑582/14, Rz 49) und 
diese  ihre  Eigenschaft  als  personenbezogenes Datum  nicht  bloß  deshalb  verliert,  weil  die  Mittel  zur 
Identifizierbarkeit bei einem Dritten liegen.  
Schließlich weist die Datenschutzbehörde darauf hin, dass es gerade ein wesentlicher Bestandteil des 
Konzepts  von  Google  Analytics  (jedenfalls  in  der  unentgeltlichen  Version)  ist,  auf  möglichst  vielen 
Websites  implementiert  zu  werden,  um  Informationen  über  Website-Besuchern  zu  sammeln. 
Demzufolge  wäre  es  mit  dem  Grundrecht  auf  Datenschutz  gemäß  Art.  8  EU-GRC  bzw.  §  1  DSG 
unvereinbar, die Anwendbarkeit der DSGVO auf die mit dem Tool Google Analytics im Zusammenhang 
stehenden Datenverarbeitungen – bei denen einzelne Website-Besucher anhand der Google Analytics 
Kennnummer individualisiert werden – auszuschließen.  
 
 

- 27 – 
 
d) Rückführbarkeit auf den Beschwerdeführer 
Unabhängig von den obenstehenden Überlegungen ist aber ohnedies von einer Rückführbarkeit zum 
„Gesicht“ des Beschwerdeführers – etwa dessen Namen – auszugehen: 
Es  ist  nämlich  nicht  erforderlich,  dass  die  Beschwerdegegner  jeweils  alleine  einen  Personenbezug 
herstellen  können,  dass  also  alle  für  die  Identifizierung  erforderlichen  Informationen  bei  diesen  sind 
(vgl. die Urteile des EuGH vom 20. Dezember 2017, C-434/16, Rz 31, sowie vom 19. Oktober 2016, 
C‑582/14, Rz 43). Vielmehr ist ausreichend, dass irgendjemand – mit rechtlich zulässigen Mitteln und 
vertretbarem  Aufwand  –  diesen  Personenbezug  herstellen  kann  (vgl.  Bergauer  in  Jahnel,  DSGVO 
Kommentar Art. 4 Z 1 Rz 20 mVa Albrecht/Jotzo, Das neue Datenschutzrecht der EU 58).  
Eine  derartige  Interpretation  des  Anwendungsbereichs  von  Art.  4  Z  1  DSGVO  ist  –  neben  den 
angeführten Rechts- und Literaturquellen – aus ErwGr 26 DSGVO ableitbar, wonach bei der Frage der 
Identifizierbarkeit  nicht  nur  die  Mittel  des  Verantwortlichen  (hier:  der  Erstbeschwerdegegnerin)  zu 
berücksichtigen  sind,  sondern  auch  jene  „einer  anderen  Person“  (englische  Sprachfassung  der 
Verordnung: „by another person“). Ebenso ergibt sich dies aus dem Gedanken, betroffenen Personen 
einen möglichst großen Schutz ihrer Daten zu bieten.  
So hat der EuGH wiederholt ausgesprochen, dass der Anwendungsbereich der DSGVO „sehr weit“ zu 
verstehen  ist  (vgl.  etwa  die  Urteile  des  EuGH  vom  22.  Juni  2021,  C‑439/19,  Rz  61;  zur  insofern 
vergleichbaren Rechtslage die Urteile vom 20. Dezember 2017, C‑434/16, Rz 33, sowie vom 7. Mai 
2009, C‑553/07, Rz 59). 
Nicht  übersehen  wird,  dass  nach  ErwGr  26  DSGVO  auch  zu  berücksichtigen  ist,  mit  welcher 
„Wahrscheinlichkeit“  irgendjemand  Mittel  nutzt,  um  natürliche  Person  direkt  oder  indirekt  zu 
identifizieren. Tatsächlich ist nach Auffassung der  Datenschutzbehörde der Begriff „irgendjemand“  – 
und somit der Anwendungsbereich des Art. 4 Z 1 DSGVO – zwar nicht derart weit zu interpretieren, 
dass irgendein unbekannter Akteur theoretisch Spezialwissen haben könnte, um einen Personenbezug 
herzustellen;  dies  würde  nämlich  dazu  führen,  dass  beinahe  jede  Information  in  den 
Anwendungsbereich  der  DSGVO  fällt  und  eine  Abgrenzung  zu  nicht-personenbezogenen  Daten 
schwierig oder gar unmöglich wird.  
Entscheidend  ist  vielmehr,  ob  mit  vertretbarem  und  zumutbarem  Aufwand  eine  Identifizierbarkeit 
hergestellt werden kann (vgl. dazu den Bescheid vom  5.  Dezember 2018, GZ  DSB-D123.270/0009-
DSB/2018, wonach personenbezogene Daten nicht – mehr – vorliegen, wenn der Verantwortliche oder 
ein Dritter nur mit unverhältnismäßigem Aufwand einen Personenbezug herstellen kann).  
Im gegenständlichen Fall gibt es aber nun bestimmte Akteure, die ein Spezialwissen besitzen, welches 
es ermöglicht, im Sinne der obigen Ausführungen einen Bezug zum Beschwerdeführer herstellen und 
ihn daher zu identifizieren. 

- 28 – 
 
Dies ist zunächst der Zweitbeschwerdegegner: 
Wie  sich  aus  den  Sachverhaltsfeststellungen  ergibt,  war  der  Beschwerdeführer  im  Zeitpunkt  des 
Besuchs der Website www.xyz.at mit seinem Google-Account xxxxxxxxxxxxxx@xxxxx.xxx eingeloggt. 
Der  Zweitbeschwerdegegner  hat  ausgeführt,  dass  dieser  aufgrund  des  Umstands,  dass  das  Tool 
Google Analytics auf einer Website implementiert ist, Informationen erhält. Hierzu zählt die Information, 
dass ein gewisser Google-Account-Nutzer eine gewisse Website besucht hat (vgl. die Stellungnahme 
vom 9. April 2021, Frage 9).  
Dies  bedeutet,  dass  der  Zweitbeschwerdegegner  zumindest  die  Information  erhalten  hat,  dass  der 
Nutzer des Google-Accounts xxxxxxxxxxxxxx@xxxxx.xxx die Website www.xyz.at besucht hat.  
Selbst  wenn  man  also  die  Auffassung  vertritt,  dass  die  oben  angeführten  Online-Kennungen  einem 
gewissen „Gesicht“ zuordenbar sein müssen, kann eine solche Zuordnung jedenfalls über den Google-
Account des Beschwerdeführers erfolgen. 
Nicht  übersehen  werden  die  weiteren  Ausführungen  des  Zweitbeschwerdegegners,  dass  für  eine 
solche  Zuordnung  gewisse  Voraussetzungen  zu  erfüllen  seien,  wie  etwa  die  Aktivierung  von 
spezifischen Einstellungen im Google-Account (vgl. erneut dessen Stellungnahme vom 9. April 2021, 
Frage 9). 
Wenn jedoch  –  und  dies  hat  der  Beschwerdeführer  überzeugend  ausgeführt  –  die Identifizierbarkeit 
eines  Website-Besuchers  nur  davon  abhängt,  ob  gewisse  Willenserklärungen  im  Konto  abgegeben 
werden,  liegen (aus technischer Sicht) alle  Möglichkeiten für eine Identifizierbarkeit vor. Bei anderer 
Betrachtung  könnte  der  Zweitbeschwerdegegner  den  in  den  Kontoeinstellungen  ausgedrückten 
Wünschen  eines  Nutzers  nach  „Personalisierung“  der  erhaltenen  Werbeinformationen  nicht 
entsprechen. 
In  diesem  Zusammenhang  ist  ausdrücklich  auf  den  unmissverständlichen  Wortlaut  von  Art.  4  Z  1 
DSGVO hinzuweisen, der an ein Können anknüpft („identifiziert werden kann“) und nicht daran, ob eine 
Identifizierung letztlich auch vorgenommen wird. 
Ebenso  ist  ausdrücklich  auf  die  in  der  DSGVO  verankerte  Rechenschaftspflicht  der 
Erstbeschwerdegegnerin  –  als  Verantwortliche,  hierzu  weiter  unten  –  hinzuweisen,  gemäß  Art. 5 
Abs. 2 iVm  Art.  24  Abs. 1  iVm  Art.  28  Abs.  1  DSGVO  geeignete  technische  und  organisatorische 
Maßnahmen einzusetzen, um sicherzustellen und den Nachweis dafür erbringen zu können, dass die 
Verarbeitung (mithilfe eines Auftragsverarbeiters) gemäß der Verordnung erfolgt. Es handelt sich daher 
um eine Bringschuld. 
Hierzu zählt auch der Nachweis, dass eine Verarbeitung gerade nicht der Verordnung unterliegt. Ein 
solcher wurde – trotz mehrfach eingeräumter Möglichkeiten – nicht erbracht.  

- 29 – 
 
Unabhängig  vom  Zweitbeschwerdegegner  sind  aber  –  und  dies  ist  fallbezogen  von  größerer 
Relevanz – die US-Behörden zu berücksichtigen: 
Wie der Beschwerdeführer ebenso zutreffender Weise ausgeführt hat, nehmen Nachrichtendienste der 
USA  gewisse  Online-Kennungen  (wie  die  IP-Adresse  oder  einzigartige  Kennnummern)  als 
Ausgangspunkt  für  die  Überwachung  von  Einzelpersonen.  So  kann  insbesondere  nicht 
ausgeschlossen werden, dass diese Nachrichtendienste bereits Informationen gesammelt haben, mit 
deren Hilfe die hier übertragenen Daten auf die Person des Beschwerdeführers rückführbar sind. 
Der Umstand, dass es sich hierbei nicht bloß um eine „theoretische Gefahr“ handelt, zeigt sich am Urteil 
des  EuGH  vom  16.  Juli  2020,  C‑311/18,  der  aufgrund  der  Unvereinbarkeit  solcher  Methoden  und 
Zugriffsmöglichkeiten der US-Behörden mit dem Grundrecht auf Datenschutz gemäß Art. 8 EU-GRC 
letztlich auch den EU-US-Angemessenheitsbeschluss („Privacy Shield“) für ungültig erklärt hat. 
Insbesondere zeigt sich dies am – in den Sachverhaltsfeststellungen angeführten – Transparenzbericht 
des  Zweitbeschwerdegegners,  der  belegt,  dass  es  zu  Datenanfragen  von  US-Behörden  an  den 
Zweitbeschwerdegegner 
kommt. 
Dabei 
können 
Metadaten 
und 
Inhaltsdaten 
vom 
Zweitbeschwerdegegner angefordert werden. 
Zwar wird nicht verkannt, dass es der Erstbeschwerdegegnerin freilich nicht möglich ist, zu überprüfen, 
ob  es  zu  derartigen  Zugriffen  von  US-Behörden im  Einzelfall  –  also  pro Website-Besucher – kommt 
und  welche  Informationen  US-Behörden  bereits  besitzen;  umgekehrt  kann  dieser  Umstand  aber 
betroffenen Personen, wie dem Beschwerdeführer, nicht zur Last gelegt werden. So war es letztlich die 
Erstbeschwerdegegnerin  als  (damaliger)  Websitebetreiberin,  die  –  trotz  Veröffentlichung  des 
genannten Urteils des EuGH vom 16. Juli 2020 – das Tool Google Analytics weiterhin eingesetzt hat. 
Als  weiteres  Zwischenergebnis  ist  daher  festzuhalten,  dass  es  sich  bei  den  in  den 
Sachverhaltsfeststellungen  unter  C.9.  angeführten  Informationen  (jedenfalls  in  Kombination)  um 
personenbezogene Daten gemäß Art. 4 Z 1 DSGVO handelt.  
e) Rollenverteilung 
Wie 
bereits 
ausgeführt, 
hat 
die 
Erstbeschwerdegegnerin 
als  Website-Betreiberin 
zum 
beschwerdegegenständlichen Zeitpunkt die  Entscheidung getroffen,  das Tool „Google Analytics“ auf 
der Website www.xyz.at zu implementieren. Konkret hat sie einen JavaScript Code („tag“), der seitens 
des  Zweitbeschwerdegegners  zur  Verfügung  gestellt  wird,  im  Quelltext  ihrer  Website  eingefügt, 
wodurch  dieser  JavaScript  Code  beim  Besuch  der  Website  im  Browser  des  Beschwerdeführers 
ausgeführt wurde. Die Erstbeschwerdegegnerin hat diesbezüglich ausgeführt, dass das genannte Tool 
zum Zwecke von statistischen Auswertungen über das Verhalten der Websitebesucher eingesetzt wird 
(vgl. Stellungnahme vom 16. Dezember 2020, Frage 2). 

- 30 – 
 
Dadurch hat die Erstbeschwerdegegnerin über „Zwecke und Mittel“ der mit dem Tool in Verbindung 
stehenden  Datenverarbeitung  entschieden,  weshalb  diese  (jedenfalls)  als  Verantwortliche  iSd  Art.  4 
Z 7 DSGVO anzusehen ist. 
Was  den  Zweitbeschwerdegegner  betrifft,  ist  festzuhalten,  dass  sich  der  hier  relevante 
Beschwerdegegenstand (nur) auf die Datenübermittlung an den Zweitbeschwerdegegner in die USA 
bezieht.  Eine  mögliche  weitere  Datenverarbeitung  der  in  den  Sachverhaltsfeststellungen  unter  C.9. 
angeführten Informationen (durch Google Ireland Limited oder dem Zweitbeschwerdegegner) ist nicht 
Beschwerdegegenstand und wurde somit auch nicht näher in diese Richtung ermittelt. 
Was  nun  die  Datenverarbeitungen  im  Zusammenhang  mit  dem  Tool  Google  Analytics  betrifft,  ist 
festzuhalten, dass der Zweitbeschwerdegegner dieses lediglich zur Verfügung stellt und auch keinen 
Einfluss darauf hat, ob überhaupt und inwiefern die Erstbeschwerdegegnerin von den Toolfunktionen 
Gebrauch macht und welche konkreten Einstellungen sie wählt.  
Soweit der Zweitbeschwerdegegner daher Google Analytics (als Dienstleistung) nur bereitstellt, nimmt 
dieser  keinen  Einfluss  auf  „Zwecke  und  Mittel“  der  Datenverarbeitung  und  ist  daher  iSd  Art. 4  Z 8 
DSGVO fallbezogen als Auftragsverarbeiter zu qualifizieren. 
Diese Überlegungen erfolgen unbeschadet eines weiteren amtswegigen Prüfverfahrens gemäß Art. 58 
Abs. 1 lit. b DSGVO und unbeschadet der datenschutzrechtlichen Rolle des Zweitbeschwerdegegners 
im Hinblick auf eine mögliche weitere Datenverarbeitung. 
D.3. Spruchpunkt 2. b) 
a) Anwendungsbereich von Kapitel V DSGVO 
Zunächst  ist  zu  überprüfen,  ob  die  Erstbeschwerdegegnerin  den  in  Kapitel  V  der  Verordnung 
normierten Pflichten unterliegt. 
Gemäß  Art.  44  DSGVO  ist  jedwede  „[…]  Übermittlung  personenbezogener  Daten,  die  bereits 
verarbeitet werden oder nach ihrer Übermittlung an ein Drittland oder eine internationale Organisation 
verarbeitet werden sollen, […] nur zulässig, wenn der Verantwortliche und der Auftragsverarbeiter die 
in diesem Kapitel niedergelegten Bedingungen einhalten und auch die sonstigen Bestimmungen dieser 
Verordnung eingehalten werden; dies gilt auch für die etwaige Weiterübermittlung personenbezogener 
Daten  aus  dem  betreffenden  Drittland  oder  der  betreffenden  internationalen  Organisation  an  ein 
anderes  Drittland  oder  eine  andere  internationale  Organisation.  Alle  Bestimmungen  dieses  Kapitels 
sind anzuwenden, um sicherzustellen, dass das durch diese Verordnung gewährleistete Schutzniveau 
für natürliche Personen nicht untergraben wird.“ 
In  den  „Leitlinien  5/2021  zum  Verhältnis  zwischen  dem  Anwendungsbereich  von  Art.  3  und  den 
Vorgaben für den Internationalen Datenverkehr gemäß Kapitel V DSGVO“ (aktuell noch in öffentlicher 

- 31 – 
 
Konsultation), hat der EDSA drei kumulative Voraussetzungen identifiziert, wann eine „Übermittlung an 
ein Drittland oder eine internationale Organisation“ iSd Art. 44 DSGVO vorliegt (ebd. Rz 7): 

der  für  die  Verarbeitung  Verantwortliche  oder  ein  Auftragsverarbeiter  unterliegt  bei  der 
betreffenden Verarbeitung der DSGVO; 

dieser  für  die  Verarbeitung  Verantwortliche  oder  Auftragsverarbeiter  („Datenexporteur“)  legt 
durch Übermittlung oder auf andere Weise personenbezogene Daten, die Gegenstand dieser 
Verarbeitung  sind,  einem  anderen  für  die  Verarbeitung  Verantwortlichen,  einem  gemeinsam 
Verantwortlichen oder einem Auftragsverarbeiter, offen („Datenimporteur“); 

der  Datenimporteur  befindet  sich  in  einem  Drittland  oder  ist  eine  internationale Organisation, 
unabhängig davon, ob dieser Datenimporteur in Bezug auf die betreffende Verarbeitung gemäß 
Art. 3 der DSGVO unterliegt oder nicht. 
Die  Erstbeschwerdegegnerin  hat  ihren  Sitz  in  Österreich  und  war  im  beschwerdegegenständlichen 
Zeitpunkt  für  den  Betrieb  der  Website  www.xyz.at  datenschutzrechtliche  Verantwortliche.  Darüber 
hinaus  hat  die  Erstbeschwerdegegnerin  (als  Datenexporteurin)  personenbezogene  Daten  des 
Beschwerdeführers dadurch offengelegt, dass sie proaktiv das Tool Google Analytics auf ihrer Website 
www.xyz.at implementiert hat und als direkte Folge dieser Implementierung u.a. eine Datenübermittlung 
an den Zweitbeschwerdegegner (in die USA) stattfand. Schließlich hat der Zweitbeschwerdegegner in 
seiner Eigenschaft als Auftragsverarbeiter (und Datenimporteur) seinen Sitz in den USA. 
Da  alle  in  den  Leitlinien  des  EDSA  dargelegten  Voraussetzungen  erfüllt  sind,  unterliegt  die 
Erstbeschwerdegegnerin als Datenexporteurin den Bestimmungen des Kapitels V der Verordnung. 
b) Regelwerk von Kapitel V DSGVO 
In  weiterer  Folge  ist  zu  überprüfen,  ob  die  Datenübermittlung  in  Einklang  mit  den  Vorgaben  von 
Kapitel V DSGVO in die USA stattgefunden hat. 
Kapitel  V  der  Verordnung  sieht  drei  Instrumente  vor,  um  das  von  Art.  44  DSGVO  geforderte 
angemessene  Schutzniveau  für  Datenübermittlungen  an  ein  Drittland  oder  eine  internationale 
Organisation sicherzustellen: 

Angemessenheitsbeschluss (Art. 45 DSGVO); 

Geeignete Garantien (Art. 46 DSGVO); 

Ausnahmen für bestimmte Fälle (Art. 49 DSGVO). 
c) Angemessenheitsbeschluss 
Der EuGH hat ausgesprochen, dass der EU-US Angemessenheitsbeschluss („Privacy Shield“) – ohne 
Aufrechterhaltung seiner Wirkung – ungültig ist (vgl. das Urteil vom 16. Juli 2020, C‑311/18 Rz 201 f). 

- 32 – 
 
Die gegenständliche Datenübermittlung findet daher keine Deckung in Art. 45 DSGVO. 
d) Geeignete Garantien 
Wie sich aus den Sachverhaltsfeststellungen ergibt, haben die Beschwerdegegner am 12. August 2020 
Standarddatenschutzklauseln (in Folge: SDK) gemäß Art. 46 Abs. 2 lit. c DSGVO für die Übermittlung 
personenbezogener Daten in die USA abgeschlossen („Google Ads Data Processing Terms: Model 
Contract  Clauses,  Standard  Contractual  Clauses  for  Processors“).  Konkret  handelte  es  sich  zum 
beschwerdegegenständlichen 
Zeitpunkt 
um 
jene 
Klauseln 
in 
der 
Fassung 
des 
Durchführungsbeschlusses  der  Europäischen  Kommission  2010/87/EU  vom  5.  Februar  2010  über 
Standardvertragsklauseln  für  die  Übermittlung  personenbezogener  Daten  an  Auftragsverarbeiter  in 
Drittländern nach der Richtlinie 95/46/EG des Europäischen Parlaments und des Rates, ABl. L 2010/39, 
S. 5. 
Im erwähnten Urteil vom 16. Juli 2020 hat der EuGH zwar ausgeführt, dass SDK als Instrument für den 
Internationalen Datenverkehr dem Grunde nach nicht zu beanstanden sind, allerdings hat der EuGH 
auch  darauf  hingewiesen,  dass  SDK  ihrer  Natur  nach  ein  Vertrag  sind  und  demnach  Behörden aus 
einem Drittstaat nicht binden können: 
„Demnach gibt es zwar Situationen, in denen der Empfänger einer solchen Übermittlung in Anbetracht 
der Rechtslage und der Praxis im betreffenden Drittland den erforderlichen Datenschutz allein auf der 
Grundlage der Standarddatenschutzklauseln garantieren kann, aber auch Situationen, in denen die in 
diesen Klauseln enthaltenen Regelungen möglicherweise kein ausreichendes Mittel darstellen, um in 
der  Praxis  den  effektiven  Schutz  der  in  das  betreffende  Drittland  übermittelten  personenbezogenen 
Daten zu gewährleisten. So verhält es sich etwa, wenn das Recht dieses Drittlands dessen Behörden 
Eingriffe in die Rechte der betroffenen Personen bezüglich dieser Daten erlaubt“ (ebd. Rz 126). 
Eine nähere Analyse der Rechtslage der USA (als Drittland) kann an dieser Stelle jedoch unterbleiben, 
da  sich  der  EuGH  mit  dieser  bereits  im  angeführten  Urteil  vom  16.  Juli  2020  auseinandergesetzt 
hat. Dabei ist er zu dem Ergebnis gekommen, dass der EU-US Angemessenheitsbeschluss aufgrund 
des 
einschlägigen 
Rechts 
der 
USA 
und 
der 
Durchführung 
von 
behördlichen 
Überwachungsprogrammen – u.a. gestützt auf Section 702 des FISA und die E.O. 12333 in Verbindung 
mit  der  PPD-28  –  kein  angemessenes  Schutzniveau  für  natürliche  Personen  gewährleistet  (ebd. 
Rz 180 ff). 
Diese  Überlegungen  können  auf  den  gegenständlichen  Fall  übertragen  werden.  So  ist  offenkundig, 
dass  der  Zweitbeschwerdegegner  als  Anbieter  elektronischer  Kommunikationsdienste  im  Sinne  von 
50 U.S.Code § 1881(b)(4) zu qualifizieren ist und somit der Überwachung durch US-Nachrichtendienste 
gemäß 50 U.S.Code § 1881a („FISA 702”) unterliegt. Demnach hat der Zweitbeschwerdegegner die 
Verpflichtung,  den  US-Behörden  gemäß  50  U.S.  Code  §  1881a  personenbezogene  Daten  zur 
Verfügung zu stellen. 

- 33 – 
 
Wie sich aus dem Transparenzbericht („Transparency Report“) des Zweitbeschwerdegegners ergibt, 
werden  auch  regelmäßig  derartige  Anfragen  von  US-Behörden  an  diesen  gestellt  (vgl. 
https://transparencyreport.google.com/user-data/us-national-security?hl=en, 
abgefragt 
am 
22. Dezember 2021). 
Wenn nun aber bereits der EU-US Angemessenheitsbeschluss aufgrund der Rechtslage in den USA 
für  ungültig  erklärt  wurde,  so  kann  fallbezogen  nicht  davon  ausgegangen  werden,  dass  der  (bloße) 
Abschluss  von  SDK  ein  angemessenes  Schutzniveau  nach  Art.  44  DSGVO  für  die  gegenständliche 
Datenübermittlung gewährleistet. 
Vor diesem Hintergrund hat der EuGH im angeführten Urteil vom 16. Juli 2020 auch festgehalten, dass 
„[…]  Standarddatenschutzklauseln  ihrer  Natur  nach  keine  Garantien  bieten  können,  die  über  die 
vertragliche Verpflichtung, für die Einhaltung des unionsrechtlich verlangten Schutzniveaus zu sorgen, 
hinausgehen […]“ und es „[…] je nach der in einem bestimmten Drittland gegebenen Lage erforderlich 
sein  [kann],  dass  der  Verantwortliche  zusätzliche  Maßnahmen  ergreift,  um  die  Einhaltung  dieses 
Schutzniveaus zu gewährleisten“ (ebd. Rz 133).  
Die  gegenständliche  Datenübermittlung  kann  daher  nicht  allein  auf  die  zwischen  den 
Beschwerdegegnern  abgeschlossenen  Standarddatenschutzklauseln  gemäß  Art.  46  Abs.  2  lit. c 
DSGVO gestützt werden. 
e) Allgemeines zu „zusätzliche Maßnahmen“ 
In  seinen  „Empfehlungen  01/2020  zu  Maßnahmen  zur  Ergänzung  von  Übermittlungstools  zur 
Gewährleistung  des  unionsrechtlichen  Schutzniveaus  für  personenbezogene  Daten“  hat  der  EDSA 
festgehalten, dass für den Fall, dass das Recht des Drittlands sich auf die Wirksamkeit von geeigneten 
Garantien (wie etwa SDK) auswirkt, der Datenexporteur die Datenübermittlung entweder auszusetzen 
oder zusätzliche Maßnahmen („supplementary measures“) zu implementieren hat (ebd. Rz 28 ff sowie 
Rz 52). 
Solche „zusätzliche Maßnahmen“ im Sinne des Urteils des EuGH vom 16. Juli 2020 können laut den 
Empfehlungen des EDSA vertraglicher, technischer oder organisatorischer Art sein (ebd. Rz 47): 
Im  Hinblick  auf  vertragliche  Maßnahmen  wird  festgehalten,  dass  diese  „[…]  die  Garantien,  die  das 
Übermittlungsinstrument und die einschlägigen Rechtsvorschriften im Drittland bieten, ergänzen und 
verstärken, soweit die Garantien, unter Berücksichtigung sämtlicher Umstände der Übermittlung, nicht 
alle Voraussetzungen erfüllen, die erforderlich sind, um ein Schutzniveau zu gewährleisten, das dem 
in  der  EU  im  Wesentlichen  gleichwertig  ist.  Da  die  vertraglichen  Maßnahmen  ihrer  Art  nach  die 
Behörden des Drittlands im Allgemeinen nicht binden können, wenn diese nicht selbst Vertragspartei 
sind, müssen sie mit anderen technischen und organisatorischen Maßnahmen kombiniert werden, um 
das  erforderliche  Datenschutzniveau  zu  gewährleisten.  Nur  weil  man  eine  oder  mehrere  dieser 

- 34 – 
 
Maßnahmen ausgewählt und angewendet hat, bedeutet das noch nicht unbedingt, dass systematisch 
sichergestellt  ist,  dass  die  vorgesehene  Übermittlung  den  unionsrechtlichen  Anforderungen 
(Gewährleistung eines im Wesentlichen gleichwertigen Schutzniveaus) genügt“ (ebd. Rz 93)
Zu  organisatorischen  Maßnahmen  wird  ausgeführt,  dass  es  sich  „[…]  um  interne  Strategien, 
Organisationsmethoden 
und 
Standards 
handeln 
[kann], 
die 
die 
Verantwortlichen 
und 
Auftragsverarbeiter  bei  sich  selbst  anwenden  und  den  Datenimporteuren  in  Drittländern  auferlegen 
könnten.  […]  Je  nach  den  besonderen  Umständen  der  Übermittlung  und  der  durchgeführten 
Beurteilung  der  Rechtslage  im  Drittland  sind  organisatorische  Maßnahmen  zur  Ergänzung  der 
vertraglichen und/oder technischen Maßnahmen erforderlich, um sicherzustellen, dass der Schutz der 
personenbezogenen Daten dem in der EU gewährleisteten Schutzniveau im Wesentlichen gleichwertig 
ist (ebd. Rz 122). 
Zu technischen Maßnahmen wird ausgeführt, dass durch diese sichergestellt werden soll, dass  „[…] 
der Zugang der Behörden in Drittländern zu den übermittelten Daten die Effektivität der in Artikel 46 
DSGVO aufgeführten geeigneten Garantien nicht untergräbt. Selbst wenn der behördliche Zugriff mit 
dem  Recht  im  Land  des  Datenimporteurs  in  Einklang  steht,  sind  diese  Maßnahmen  in  Betracht  zu 
ziehen, wenn der behördliche Zugriff über das hinausgeht, was in einer demokratischen Gesellschaft 
eine  notwendige  und  verhältnismäßige  Maßnahme  darstellt.  Diese  Maßnahmen  zielen  darauf  ab, 
potenziell  rechtsverletzende  Zugriffe  auszuschließen,  indem  sie  die  Behörden  daran  hindern, 
betroffene Personen zu identifizieren, Informationen über sie zu erschließen, sie in anderen Kontexten 
zu ermitteln oder die übermittelten Daten mit anderen Datensätzen im Behördenbesitz zu verknüpfen, 
die  unter  anderem  Daten  über  Online-Kennungen  der  Geräte,  Anwendungen,  Tools  und  Protokolle 
enthalten, die die betroffenen Personen in anderen Zusammenhängen benutzt haben (ebd. Rz 74). 
Schließlich hat der EDSA festgehalten, dass derartige „zusätzlichen Maßnahmen“ nur dann als effektiv 
im Sinne des Urteils vom 16. Juli 2020 zu betrachten sind, „[…] sofern und soweit die Maßnahme genau 
die Rechtsschutzlücken schließt, die der Datenexporteur bei seiner Prüfung der Rechtslage im Drittland 
festgestellt  hat.  Sollte  es  dem  Datenexporteur  letztendlich  nicht  möglich  sein,  ein  im  Wesentlichen 
gleichwertiges Schutzniveau zu erzielen, darf er die personenbezogenen Daten nicht übermitteln“ (ebd. 
Rz 70). 
Umgelegt  auf  den  gegenständlichen  Fall  bedeutet  dies,  dass  zu  untersuchen  ist,  ob  die  „zusätzlich 
getroffenen  Maßnahmen“  des  Zweitbeschwerdegegners  die  im  Rahmen  des  EuGH-Urteils  vom 
20. Juni 2020 aufgezeigten Rechtsschutzlücken – also die Zugriffs- und Überwachungsmöglichkeiten 
von US-Nachrichtendiensten – schließen. 
 
 

- 35 – 
 
f) „Zusätzliche Maßnahmen“ des Zweitbeschwerdegegners 
Der  Zweitbeschwerdegegner  hat  nun  zusätzlich  zum  Abschluss  der  SDK  diverse  Maßnahmen 
implementiert (vgl. dessen Stellungnahme vom 9. April 2021, Frage 28). 
In  Bezug  auf  die  dargelegten  vertraglichen  und  organisatorischen  Maßnahmen  ist  nicht  erkennbar, 
inwiefern eine Benachrichtigung der betroffenen Person über Datenanfragen (sollte dies im Einzelfall 
überhaupt zulässig sein), die Veröffentlichung eines Transparenzberichts oder eine „Richtlinie für den 
Umgang mit Regierungsanfragen“ effektiv im Sinne der obigen Überlegungen sind. Ebenso ist unklar, 
inwiefern die „sorgfältige Prüfung einer jeder Datenzugriffsanfrage“ eine effektive Maßnahme darstellt, 
da der EuGH im genannten Urteil vom 20. Juni 2020 ausgesprochen hat, dass zulässige (also gemäß 
dem  Recht  der  USA  legale)  Anfragen  von  US-Nachrichtendiensten  nicht  mit  dem  Grundrecht  auf 
Datenschutz gemäß Art. 8 EU-GRC vereinbar sind. 
Sofern die technischen Maßnahmen betroffen sind, ist ebenso nicht erkennbar – und wurde seitens der 
Beschwerdegegner  auch  nicht  nachvollziehbar  erklärt  –,  inwiefern  der  Schutz  der  Kommunikation 
zwischen Google-Diensten, der Schutz von Daten im Transit zwischen Rechenzentren, der Schutz der 
Kommunikation zwischen Nutzern und Websites oder eine „On-Site-Security“ die Zugriffsmöglichkeiten 
von  US-Nachrichtendiensten  auf  der  Grundlage  des  US-Rechts  tatsächlich  verhindern  oder 
einschränken. 
Sofern  der  Zweitbeschwerdegegner  in  Folge  auf  Verschlüsselungstechnologien  –  etwa  auf  die 
Verschlüsselung  von  „Daten  im  Ruhezustand“  in  den  Datenzentren  –  verweist,  sind  ihm  erneut  die 
Empfehlungen  01/2020  des  EDSA  entgegenzuhalten.  Dort  wird  nämlich  ausgeführt,  dass  ein 
Datenimporteur (wie der Zweitbeschwerdegegner), der 50 U.S. Code § 1881a („FISA 702”) unterliegt, 
hinsichtlich  der  importierten  Daten,  die  sich  in  seinem  Besitz  oder  Gewahrsam  oder  unter  seiner 
Kontrolle  befinden,  eine  direkte  Verpflichtung  hat,  den  Zugriff  darauf  zu  gewähren  oder  diese 
herauszugeben. Diese Verpflichtung kann sich ausdrücklich auch auf die kryptografischen Schlüssel 
erstrecken, ohne die die Daten nicht lesbar sind (ebd. Rz 76). 
Solange  der  Zweitbeschwerdegegner  sohin  selbst  die  Möglichkeit  hat,  auf  Daten  im  Klartext 
zuzugreifen, können die ins Treffen geführten technischen Maßnahmen nicht als effektiv im Sinne der 
obigen Überlegungen betrachtet werden. 
Der  Zweitbeschwerdegegner  führt  als  weitere  technische  Maßnahme  ins  Treffen,  dass  soweit  „[…] 
Google Analytics Daten zur Messung durch Website-Besitzer personenbezogene Daten sind, […] sie 
als pseudonym betrachtet werden“ müssten (vgl. dessen Stellungnahme vom 9. April 2021, S. 26). 
Dem  ist  jedoch  die  überzeugende  Ansicht  der  Deutschen  Datenschutzkonferenz  entgegenzuhalten, 
wonach  „[…]  die  Tatsache,  dass  die  Nutzer  etwa  über  IDs  oder  Kennungen  bestimmbar  gemacht 
werden, keine Pseudonymisierungsmaßnahme i. S. d. DSGVO darstellt. Zudem handelt es sich nicht 

- 36 – 
 
um geeignete Garantien zur Einhaltung der Datenschutzgrundsätze oder zur Absicherung der Rechte 
betroffener Personen, wenn zur (Wieder-)Erkennung der Nutzer IP-Adressen, Cookie-IDs, Werbe-IDs, 
Unique-User-IDs  oder  andere  Identifikatoren  zum  Einsatz  kommen.  Denn,  anders  als  in  Fällen,  in 
denen Daten pseudonymisiert werden, um die identifizierenden Daten zu verschleiern oder zu löschen, 
so dass die betroffenen Personen nicht mehr adressiert werden können, werden IDs oder Kennungen 
dazu  genutzt,  die  einzelnen  Individuen  unterscheidbar  und  adressierbar  zu  machen.  Eine 
Schutzwirkung stellt sich folglich nicht ein. Es handelt sich daher nicht um Pseudonymisierungen i. S. d. 
ErwGr  28,  die  die  Risiken  für  die  betroffenen  Personen  senken  und  die  Verantwortlichen  und  die 
Auftragsverarbeiter  bei  der  Einhaltung  ihrer  Datenschutzpflichten  unterstützen“  (vgl.  die 
Orientierungshilfe der Aufsichtsbehörden für Anbieter von Telemedien aus März 2019, S. 15). 
Darüber hinaus ist dem Vorbringen des Zweitbeschwerdegegners auch deshalb nicht zu folgen, weil 
die Google Analytics Kennung – wie oben ausgeführt – ohnedies mit weiteren Elementen kombiniert 
und sogar mit einem dem Beschwerdeführer unstrittig zuzurechnenden Google Account in Verbindung 
gebracht werden kann. 
Die angesprochene „Anonymisierungsfunktion der IP-Adresse“ ist fallbezogen nicht von Relevanz, da 
diese – wie ebenfalls oben ausgeführt – nicht korrekt implementiert wurde. Abgesehen davon ist die 
IP-Adresse  ohnedies  nur  eines  von  vielen  „Puzzleteilen“  des  digitalen  Fußabdrucks  des 
Beschwerdeführers. 
Als  weiteres  Zwischenergebnis  ist  daher  festzuhalten,  dass  die  gegenständlichen  „zusätzlichen 
Maßnahmen“ nicht effektiv sind, da diese  die im Rahmen des Urteils des EuGH vom 20. Juni 2020 
aufgezeigten  Rechtsschutzlücken  –  also  die  Zugriffs-  und  Überwachungsmöglichkeiten  von  US-
Nachrichtendiensten – nicht schließen. 
Die gegenständliche Datenübermittlung findet somit auch keine Deckung in Art. 46 DSGVO. 
D.4. Spruchpunkt 2. c) 
a) Zu Art. 49 DSGVO 
Laut  eigenen  Angaben  der  Erstbeschwerdegegnerin  war  die  Ausnahmeregelung  gemäß  Art. 49 
DSGVO für die gegenständliche Datenübermittlung nicht von Relevanz  (vgl. die Stellungnahme vom 
16. Dezember 2020). 
Eine  Einwilligung  gemäß  Art.  49  Abs.  1  lit.  a  DSGVO  wurde  nicht  eingeholt.  Für  die 
Datenschutzbehörde ist auch nicht erkennbar, inwiefern ein sonstiger Tatbestand von Art. 49 DSGVO 
erfüllt sein soll. 
Die gegenständliche Datenübermittlung kann daher auch nicht auf Art. 49 DSGVO gestützt werden. 

- 37 – 
 
b) Ergebnis 
Da 
für 
die 
gegenständliche 
Datenübermittlung 
der 
Erstbeschwerdegegnerin 
an 
den 
Zweitbeschwerdegegner  (in  den  USA)  kein  angemessenes  Schutzniveau  durch  ein  Instrument  von 
Kapitel V der Verordnung gewährleistet wurde, liegt eine Verletzung von Art. 44 DSGVO vor. 
Die  Erstbeschwerdegegnerin  war  (jedenfalls)  zum  beschwerderelevanten  Zeitpunkt  –  also  dem  14. 
August  2020  –  für  den  Betrieb  der  Website  www.xyz.at  verantwortlich.  Der  hier  relevante 
datenschutzrechtliche  Verstoß  gegen  Art.  44  DSGVO  ist  daher  der  Erstbeschwerdegegnerin 
zuzurechnen. 
Es war daher spruchgemäß zu entscheiden. 
D.5. Zu den Abhilfebefugnissen 
Nach Auffassung der Datenschutzbehörde kann das Tool Google Analytics (jedenfalls in der Version 
vom 14. August 2020) somit nicht in Einklang mit den Vorgaben von Kapitel V DSGVO genutzt werden. 
Da  die  Zuständigkeit  für  den  Betrieb  der  Website  www.xyz.at  im  Laufe  des  Beschwerdeverfahrens 
(allerdings  erst  nach  dem  14.  August  2020)  auf  die  XYZ123  GmbH  mit  Sitz  in  Musterstadt 
übergegangen  und Google Analytics im Entscheidungszeitpunkt  weiterhin implementiert  ist, wird die 
Datenschutzbehörde hinsichtlich der (möglichen) Inanspruchnahme der Abhilfebefugnisse gemäß Art. 
58 Abs. 2 DSGVO den Fall an die zuständige deutsche Aufsichtsbehörde herantragen. 
D.6. Spruchpunkt 3 
Zu  überprüfen  ist,  ob  auch  der  Zweitbeschwerdegegner  (als  Datenimporteur)  den  in  Kapitel  V  der 
Verordnung normierten Pflichten unterliegt. 
Ausgehend von den bereits oben angeführten Leitlinien 5/2021 des EDSA ist erneut festzuhalten, dass 
eine Übermittlung an ein Drittland oder eine internationale Organisation“ iSd Art. 44 DSGVO nur dann 
vorliegt, wenn u.a. der für die Verarbeitung Verantwortliche oder Auftragsverarbeiter (Datenexporteur) 
durch  Übermittlung  oder  auf  andere  Weise  personenbezogene  Daten,  die  Gegenstand  dieser 
Verarbeitung  sind,  einem  anderen  für  die  Verarbeitung  Verantwortlichen,  einem  gemeinsam 
Verantwortlichen oder einem Auftragsverarbeiter (Datenimporteur), offenlegt. 
Diese Voraussetzung trifft im vorliegenden Fall nicht auf den Zweitbeschwerdegegner zu, da dieser (als 
Datenimporteur)  die  personenbezogenen  Daten des  Beschwerdeführers  nicht  offenlegt,  sondern  sie 

- 38 – 
 
(nur) erhält. Mit anderen Worten: Die Vorgaben von Kapitel V DSGVO sind vom Datenexporteur, nicht 
jedoch vom Datenimporteur einzuhalten. 
Nicht  übersehen  wird  die  Argumentation  des  Beschwerdeführers,  dass  eine  Datenübermittlung 
notwendigerweise einen Empfänger voraussetzt und dass der Zweitbeschwerdegegner (jedenfalls aus 
technischer  Sicht)  Teil  der  Datenübermittlung  ist.  Dem  ist  jedoch  entgegenzuhalten,  dass  sich  die 
datenschutzrechtliche Verantwortung bei einem Verarbeitungsvorgang (aus rechtlicher Sicht) trotzdem 
„teilen“ lässt, es also je nach der Phase des Verarbeitungsvorgangs einen unterschiedlichen Grad der 
Verantwortung geben kann  (vgl.  die  Leitlinien  7/2020  des  EDSA  zum  Konzept  von  Verantwortlichen 
und Auftragsverarbeitern, Rz 63 ff mwN). 
Eine  Verletzung  von  Art.  44  DSGVO  durch  den  Zweitbeschwerdegegner  liegt  nach  Auffassung  der 
Datenschutzbehörde daher nicht vor. 
Insgesamt war daher spruchgemäß zu entscheiden. 
Abschließend  ist  darauf  hinzuweisen,  dass  zur  Frage  der  (möglichen)  Verletzung  von  Art. 5 ff  iVm 
Art. 28  Abs.  3  lit.  a  und  Art.  29  DSGVO  durch  den  Zweitbeschwerdegegner  mit  einem  weiteren 
Bescheid abgesprochen wird.